Inarborat - Inarborat

Review

Kaum hat es die Band geschafft, das Demo auch in greifbarer Form unters Volk zu bringen, stehen INARBORAT bereits mit ihrem ersten kompletten Album auf der Matte. Geschwindigkeit ist in diesem Fall aber nur zur Hälfte Hexerei, denn der Silberling enthält – wenig überraschend – alle „richtigen“ Stücke von „Wisdom Sans Words“. Das heißt für INARBORAT-Einsteiger, dass sie dieses Debüt bedenkenlos auf ihre Einkaufsliste setzen können – schließlich ist es eher unwahrscheinlich, dass die Truppe ihr bereits vom Demo bekanntes, sehr gelungenes Material mutwillig verhunzt hat (auch wenn diese Regel selbstverständlich ihre Ausnahmen kennt). Folgerichtig will ich mich an dieser Stelle in erster Linie der Frage widmen, inwieweit „Inarborat“ Besitzern der Kassette empfohlen werden kann.

Natürlich wurden die Demostücke fürs Album neu eingespielt und stellenweise leicht überarbeitet. Der potentielle Singlehit „Aus Staub Und Trümmern“ etwa erstrahlt dank kleiner Detailänderungen jetzt in noch hellerem Glanz. Klingen tut das Ganze nun ein bisschen kräftiger, auch wenn man sich löblicherweise nicht allzu weit vom rohen Charme der alten Aufnahmen entfernt hat. Aber – ganz ehrlich – nur wegen der neuen Versionen muss man sich die Scheibe ganz sicher nicht zulegen.
Einen recht zwingenden Kaufgrund stellen dagegen die neuen Kompositionen dar, und zwar aus zwei Gründen. Erstens bricht das neue Material die etwas unglückliche Liedreihenfolge des Demos auf: Hit am Anfang, Knaller zum Ende, dazwischen „lediglich“ gutklassiges Zeug – das lies das Warten auf den nächsten Höhepunkt mitunter etwas lang werden. Und zweitens sind Lieder wie „Chöre In Der Leere“ oder „Schwingenbruch“ den besten Momenten des Demos durchaus ebenbürtig. Mehr noch, das letztgenannte Stück ist meines Erachtens nach der bisherige Höhepunkt im Schaffen INARBORATs. Getragen im Tempo und mit ein paar wunderbar elegischen Leads gesegnet, ist „Schwingenbruch“ die Sorte Lied, wegen der man ganze Alben kauft – ganz egal, wie gut oder schlecht der Rest sein mag.

Doch wie wir festgestellt haben, ist auch dieser „Rest“ gar nicht übel. Die Antwort auf unsere Eingangsfrage sollte also umso klarer sein.

09.01.2008
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