In Twilight's Embrace - Lifeblood

Review

Galerie mit 7 Bildern: In Twilight's Embrace - De Mortem Et Diabolum 2018

Die aus Polen stammenden IN TWILIGHT’S EMBRACE sind für Fans des (polnischen) Underground-Black-Metals vielleicht keine Unbekannte mehr. Einen richtig bleibenden Eindruck setzten sie bisher allerdings noch nicht. Auch die stilistische Kehrtwende vom Death zum Black Metal haben sie auf dem Vorgänger-Album „Lawa“  nicht vollkommen vollzogen. Nun haben sich IN TWILIGHT’S EMBRACE vier Jahre Zeit gelassen, um sich auf sich selbst zu besinnen und an ihrem Stil weiter zu feilen.

Fortschritt auf dunklen Pfaden

Und es tut ihnen verdammt gut, dass sie sich diese Zeit genommen haben. Denn auf „Lifeblood“ haben sie ihre Death-Metal-Wurzeln anscheinend vollkommen zu den Akten gelegt. Stattdessen servieren sie dem Hörer nun feinsten düster-melodischen Black Metal. Statt noch wie auf „Lawa“ vor sich hin zu rumpeln und immer wieder in Death-Metal-Breakdowns zu stolpern, dominieren schnelles Riffing und Drumming. Die Rhythmenwechsel gelingen ihnen deutlich harmonischer und fließender.

Der Gesang gleicht nunmehr auch einem dem Tode gleich klingendem Fauchen und ergänzt sich so perfekt dem Soundkonstrukt. Man möchte fast gar nicht meinen, dass IN TWILIGHT’S EMBRACE jemals etwas anderes gemacht haben. Hervorzuheben ist auch die Produktion, die zwar auf der einen Seite angenehm warm rüberkommt, aber nicht den eigentlichen Sound des Black Metals schmälert. Der Bass (gerade bei den Drums) dürfte im Mix aber gerne etwas präsenter sein.

Das Haar in der „Lifeblood“-Suppe

Doch trotz all des persönlichen Fortschritts, den IN TWILIGHT’S EMBRACE hier vollbracht haben, kommt eigentlich selten ein richtiger AHA-Moment auf. Der Sound, den sich IN TWILIGHT’S EMBRACE zu eigen gemacht haben, ist nicht besonders originell. Man möchte fast meinen, dass sie sich an den in ihrer Heimat sehr erfolgreichen (aber nicht ganz unumstrittenen) MGŁA orientiert haben. Die Parallelen zu Werken wie „Exercises In Futility“ sind überdeutlich. Auch wenn sie dieses natürlich nicht 1:1 kopieren und auch hier ihren eigenen Weg finden. Vielleicht bieten sie damit sogar einen würdigen Ersatz für diejenigen, die MGŁA nun den Rücken kehren. Schließlich gilt das Motto: Lieber gut geklaut, als schlecht kopiert. Und das trifft auf „Lifeblood“ definitiv zu. Gerade Stücke wie „So Bleeds The Night“, „Sedation To Sedition“ oder der Titeltrack sind wirklich groß.

 

 

20.06.2022

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8 Kommentare zu In Twilight's Embrace - Lifeblood

  1. der holgi sagt:

    ich finde Mix und/oder Master suboptimal, um die Band mit denen im Review genannten MGLA zu vergleichen braucht es eine gewisse Transparenz und vor allem Ortbarkeit der Drums, beides geht hier streckenweise flöten, die Gitarren finde ich zu britzelig und somit sind die wirklich gelungenen Melodien abgewertet…. an diesen Punkten glänzen MGLA spätestens seit Exercises….

    so viel zum Studio 🙂

    musikalisch ist das in der Tat nahe an MGLA, was jetzt nicht so originell ist, aber sie machen es gut, kommen aber nicht an die Originale heran, was sie ja auch nicht müssen…

  2. ClutchNixon sagt:

    Jetzt mal Butter bei die Fische — das KANN doch niemandem ernsthaft gefallen. Ich war vorhin aufm Pott und das war weitaus brutaler, als, Achtung Kalauer, diese Scheiße hier!

  3. azl sagt:

    Solltest vielleicht mal mehr Ballaststoffe essen

  4. ultra.silvam sagt:

    Noch eine Band die Mgla schlecht abkupfert. Was will man auch von einer Band die mal Metalcore gespielt hat erwarten? Da muss ja nur Schei*e bei rauskommen.

  5. nili68 sagt:

    Der meiste Black Metal ist auch so scheiße, egal was die vorher gemacht haben. Dann hat man aber natürlich Metalcore nicht als Aufhänger. Gegenbeispiel für deine These: Abigail Williams. Vermutlich aber nicht true genug, Haare zu kurz, zu viel Keyboard, whatever..

  6. casualtie78 sagt:

    Als Vorgruppe von mgla auf der diesjährigen Tour waren die ganz ok. Kann man sich mal geben. Ne Platte bräuchte ich jetzt nicht unbedingt von denen.

    6/10
  7. lagad sagt:

    Mir gefällt das sehr gut! Ist halt wieder son Fall bei dem eigentlich alles passt, aber die Möchtegern –True- irgendwas – Fuck -„Elite“ ihren absolut unnötigen, daily „ich muß heut noch was ablassen, sonst I not exist“ Scheiß (sic) ablassen muß. Wer das nicht zu huldigen weiß, hat Black Metal nie verstanden. P.S.: Black Metal & Metalcore – Verwandtschaft solls nicht geben? Unearth, Liar, Darkest Hour… Puh
    P.P.S….Hört auf jeden Fall rein!

    8/10
  8. nili68 sagt:

    > Wer das nicht zu huldigen weiß, hat Black Metal nie verstanden.<

    Hach ja, das Internet.. 😀 Sowas würde sich doch im RL niemand außerhalb eines circlejerks trauen zu sagen, ohne sich dem Gespött preiszugeben.
    Man kann differenziert kritisieren oder loben, aber solch allgemeine Aussagen sind doch für die Katz.