Bisher gänzlich unbekannt waren mir IN TORMENTATA QUIETE, eine 1998 ins Leben gerufene italienische Formation, von deren Zweitwerk „Teatroelementale“ ich euch hier berichten möchte.
Die Band spielt eine sehr interessante, ziemlich innovative, einfühlsame Mischung aus Prog Rock, Neofolk, Gothic und avantgardistischen Black Metal sowie vereinzelt auftretende Elemente aus der Neoklassik. Die Texte sind komplett in ihrer Heimatsprache gehalten, was erst einmal den Zugang zu der ohnehin nicht gerade alltäglichen Musik zunächst etwas erschwert. Da gibt es brachial sägende Gitarren, Stakkato-Riffing, verspielte Leads, aber auch relaxte, halbakustische Klänge, vertrackte Rhythmen, gelegentliche Tempoausbrüche, Doublebass, sphärische Keyboard klänge, verträumte Pianopassagen, psychedelische Töne, keifender Schreigesang bis in ganz hohe Regionen, gefühlvoller, dunkel-klarer Gesang, bezaubernder weiblicher Gesang und sogar ein Saxophon.
IN TORMENTATA QUIETE mischen scheinbar alles miteinander, und trotzdem geht der rote Faden nie verloren, wirkt alles wie aus einem Gus. Mit ihren höchst abwechslungsreichen, gefühlvollen, sehr dynamischen Epen entführen die Italiener den Hörer in immer wieder neue, emotionale Klangwelten, von ruhig verträumt über aufbrausend wütend, stets mit stark melancholischer, sehnsuchtsvoller Note. Dabei beschreitet die Band Wege, fernab jeglicher breitgetretener Pfade. Ganz neu wird aber auch hier das Rad nicht erfunden, es finden sich einige Reminiszenzen im Gesamtsound, so seien hier SOLEFALD, IN THE WOODS, DEVIL DOLL und ENSLAVED aufgezählt. Was IN TORMENTATA QUIETE noch fehlt sind die ganz großen Melodien, die zupackenden Hooklines, um die durchweg guten, vielschichtigen Stücke zu kleinen musikalischen Offenbarungen zu formen. Ich bin mir sicher, mit dem nächsten Werk wird ihnen dies gelingen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!