IN THIS MOMENT kommen aus Los Angeles und spielen stilistisch relativ vielseitigen Metalcore, der vom Gesang der Frontfrau Maria Brink angeführt wird. Klingt irgendwie nach Pop? Das ist verständlich, schließlich kennen wir LINKIN PARK, Hollywood und Manhattan Beach nur zu gut. Aber was steckt wirklich hinter dieser Truppe, die Century Media sich da geangelt hat? „A Star-Crossed Wasteland“ kann uns vielleicht helfen, Genaueres zu erfahren.
Den Allergikern unter euch kann ich schon einmal versichern, dass IN THIS MOMENT definitiv Pop-Anleihen aufweisen, die dem Material eine gewisse Massenkompatibilität und Eingängigkeit verleihen. So bedient man hier und da gerne die balladeske Schublade, begibt sich in seichte Emo-Gewässer und versucht gelegentlich, einen jugendlich-sentimentalen Streich auszuführen. Aber das Fundament, auf dem all dies fußt, ist dafür ziemlich beachtlich. IN THIS MOMENT geizen nämlich nicht mit knackigen, handfesten Riffs und ansprechenden Arrangements, was eben auch ihre Professionalität unterstreicht. Frontfrau Maria Brink kann man zudem ein gewisses Talent nicht absprechen. Wenn sie nicht gerade versucht, halbstöhnend die Tränendrüse der Hörerschaft anzukurbeln, klingt sie energiegeladen und mitreißend, das muss man ihr einfach lassen.
Wer auf top-produzierten, gepfefferten Metalcore steht und dabei doch auf das gewisse Radio-Feeling nicht verzichten will, liegt bei IN THIS MOMENT goldrichtig. Das Gespann beweist ein sicheres Gefühl für Ohrwurmpassagen, wuchtige Gitarreneinlagen und Vielfalt, wobei man den schmalzigen Anstrich mancher Lieder ansprechend finden kann oder nicht. Ich persönlich bevorzuge authentischeres, weniger gestyltes Material, aber ich weiß, dass etwas Easy-Listening dennoch ansprechend sein kann. Und da man dieses auf „A Star-Crossed Wasteland“ mit einem gewissen Anspruch und einer thrashigen Note gepaart findet, liegt eine gute Wertung auf der Hand.
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