In The Nursery - Hindle Wakes
Review
„Optical music series“ nennt sich eine Reihe von Veröffentlichungen, in der In the nursery Stummfilmklassiker vertonen. Nach „The cabinet of Dr. Caligari“, „Asphalt“ und „Man with a movie camera“ hat man sich dem Film „Hindle wakes“ aus dem Jahre 1927 angenommen. Anhaltspunkte zur Handlung kann ich auch nur in so fern wiedergeben, wie sie dem Promo-Info zu entnehmen sind: „In dem kontroversen Werk geht es um eine Frau und ihre Familie, die sich sehr selbstbewusst mit dem Establishment anlegen.“. Auf zwei CDs mit einer Gesamtspielzeit von fast zwei Stunden kommen die Humberstone Zwillinge ihrem Hang zum Epischen nach. Zarte Keyboardsounds, denen stets etwas Zerbrechliches und Melancholisches anhaftet, bestimmen das musikalische Bild, das im Gegensatz zu anderen Alben, wie zum Beispiel dem letzten Album „Groundloop“, gänzlich ohne Percussion und weiblichen Gesang auskommt und damit einen stärkeren Bezug zu klassischen Strukturen aufweißt. Einer Wertung möchte ich mich enthalten, da dieses Album seine Wirkung nur im Zusammenspiel mit den bewegten Bildern vollends entfalten kann. Die Gelegenheit, davon einen Eindruck zu bekommen, bietet sich sogar Anfang dieses Jahres, denn nachdem In the nursery im Juli des vergangenen Jahres „Man with a movie camera“ ( wurde dieser Tage in England auf DVD mit Orchesterbegleitung und der Musik von In the nursery wiederveröffentlicht ) in Braunschweig aufführten, geht es diesmal auf eine ausgedehntere Screening-Tour.