Zwei Jahre sind seit dem letzten und sehr erfolgreichen IN STRICT CONFIDENCE-Album „La Parade Monstreuse“ inzwischen schon wieder vergangen und dass sich Frontmann Dennis Ostermann auf diesem Erfolg nicht ausgeruht hat, darf man jetzt auf dem neuen und gleichzeitig achten Album „Utopia“ bewundern. Mit an Bord ist auch wieder Nina de Lianin, die erneut einen großen Teil der Vocals beiträgt. Dass die Zeiten von Dark Electro bei IN STRICT CONFIDENCE schon länger vorbei sind, muss an dieser Stelle wohl nicht nochmal besonders hervorgehoben werden und auch auf „Utopia“ gehen ISC diesen Weg konsequent weiter.
Den Auftakt macht das bereits von der gleichnamigen Vorab-EP bekannte „Morpheus“, das vor allem vom perfekten Zusammenspiel der Vocals von Dennis & Nina sowie dem eingängigen Refrain lebt. „Morpheus“ ist somit ein geeigneter Türöffner für das Album – vor allem, da es beim folgenden „Tiefer“ dann deutlich rockiger wird und ISC hier fast schon in die NDH-Ecke abdriften. „Tiefer“ – zu dem es übrigens auch einen Videoclip gibt – entpuppt sich zwar als ein durchaus energiegeladener Song, gleichzeitig ist dieser jedoch auch etwas gewöhnungsbedüftig, da man speziell diesen Sound einfach (noch) nicht direkt mit ISC verbindet.
Deutlich mehr Heimatgefühle, vor allem für die älteren Fans, machen sich dann im Rahmen von „Justice“ breit, da hier die Elektronik mehr in den Fokus rückt und auch die Atmosphäre einfach wieder mehr „ISC-like“ ist. Erstmals ruhiger wird es dann beim komplett von Nina eingesungenen „Forever And More“, das mich persönlich stellenweise etwas zu sehr an schon x-Mal gehörte klassische Rockballaden erinnert. Elektronik und Rock vermischt dann das sehr gelungene „Arcangel“, ebenso das darauf folgende „Irgendwo im Nirgendwo“ – beide Songs sind dabei gleichzeitig ähnlich eingängig ausgefallen wie der Opener „Morpheus“.
„Being Born“ erinnert zu Beginn an einen klassischen von Sonja Kraushofer intonierten L’AME IMMORTELLE-Song und mündet schließlich in ein doch ziemlich rockiges Stück – Geschmacksache, nicht so mein Fall und hier sollten ISC meiner Ansicht nach etwas aufpassen, nicht all zu sehr nach den angesprochenen Kollegen zu klingen, da auch der weibliche Part bei „Silver Tongue“ irgendwie solche Assoziationen aufkommen lässt. Trotzdem wissen besagtes „Silver Tongue“ und auch das anschließende „Silver Bells“ zu gefallen, das experimentell angehauchte Beinahe-Instrumentalstück „She Came With Knives“ beendet dann das Album.
Trotz kleinerer Kritikpunkte bleibt auf jeden Fall ein positives Gefühl zurück, da auch „Utopia“ unter dem Strich wieder ein energiegeladenes und facettenreiches Album aus der Feder von Dennis Ostermann ist. Wem die letzten Alben der Band gefallen haben, dürfte auch hier bedenkenlos zugreifen können.
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