In-Quest - The Comatose Quandaries

Review

Kaum zu glauben, dass IN-QUEST auf ihrem letztjährigen Debüt „Epileptic“ noch einigermaßen gradlinigen Death Metal gezockt haben. Die Weiterentwicklung zu ihrem aktuellen Werk „The Comatose Quandaries“ gleicht einem Quantensprung. In welche Richtung dieser geht, bleibt nach dem ersten Hördurchlauf erstmal völlig offen.
Grund: IN-QUEST sind sperrig wie die Sau. Kein Wunder, wenn man das alte Todesmetall-Geblaste auf einmal mit vertracktem MESHUGGAH-Stakkato, hypnotischen DEVIN TOWNSEND-Melodiearrangements, FEAR FACTORY-artigem Groove und diversen Samplespielereien mischt. Ein mehrmaliger Genuß dieser knappen Stunde Modern Death-Thrash (passt wohl am besten als Stilumschreibung) ist also definitv von Nöten.
Mit zunehmender Spieldauer kristallisiert sich folgendes heraus: Geben IN-QUEST richtig Gas, bleibt kein Kopf auf dem Hals, denn ihr Riffing strotzt nur so vor Power und reißt, auch dank einer kraftvollen Produktion, so ziemlich jede Mauer ein, die nicht gerade zu einem Atombunker gehört. Noch dazu ist der neue Mann hinter dem Mikro, Michael Löfberg, wegen seiner abwechslungsreichen, höchst aggressiven Vocals eine gute Wahl gewesen. Versuchen die Belgier allerdings, ihre experimentelle Seite nach oben zu kehren, wird es schnell langatmig und alles dümpelt in angedachten Soundscapes zwischen abgehacktem Zeitlupenriffing ohne Sinn und Zweck durch die Gegend („Warpath“, „Sigmoid Signal“). Die Melodien können dabei noch so sphärisch-geheimnisvoll-dunkel und der Gastauftritt von MNEMIC-Fronter Michael noch so gelungen sein, die Augenlider werden unweigerlich schwer, als hätte man gerade eine örtliche Narkose verabreicht bekommen.
Ins Koma, dessen nie erforschbare Gedankengänge dieses Konzeptalbum behandelt, fällt man zum Glück nicht. Dennoch überwiegt am Ende ein zwiespältiges Gefühl. Man ist unzufrieden, denn gerade dann, wenn es sich richtig moshen lässt, wird in Form einer elegisch angedachten Wachtraumsequenz sämtlicher Schwung rausgenommen. Und bevor selbige einen komplett einlullt und geistig umnebelt, ballert einem ein fieser Death Metal-Part wieder die aufkommende Trance aus dem Knochen. Nichts Halbes und nichts Ganzes, aber dennoch ambitioniert. Knappe 6 Punkte.

01.08.2005

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1 Kommentar zu In-Quest - The Comatose Quandaries

  1. stoner sagt:

    Die Veränderung steht der Band ganz gut. Das Album wächst um so öfters man es sich anhört. Ich vergeb 8 Punkte mit Tendenz nach oben, weil es doch besser ist als ich Anfangs dachte und den Abnutzungsfaktor weg lässt!

    8/10