Für eine Band die eigentlich nur als temporäres Projekt besteht und deren jeweils aktuellstes Album auch das letzte sein könnte ist ein über zehnjähriges Bestehen bemerkenswert – vielleicht aber auch verwunderlich. Als erfreulich ist dieser Umstand jedenfalls zu verbuchen, wenn es um das neueste Album aus der Feder von Ralf Jesek und Dirk Lakomy geht. Auffallend bzw. auszeichnend für „Shades of cats“ ist die große stilistische Vielfalt, mit dem ein melancholischer Grundtenor, der allen Stücken eigen ist, umgesetzt wird. Seien es beispielsweise eher träumerische Wave-Klänge in „orange tree“, die forschen Beats von „confused by the time“ und „all we have“ oder folkige Gitarren zu „your shimmering hair“ und „goodbye“ die dem jeweiligen Stück eine ganz eigene Prägung verleihen, so haben doch alle Stücke eines gemeinsam: Emotionalität. Denn selbst wenn In my rosary tanzflächenkompatible Klänge anschlagen sind sie immer noch entfernt von futuristisch poppiger Sterilität. Abgestimmt auf die Färbung der einzelnen Stücke setzt die stimmliche Begeleitung Akzente in Form von klarem als auch leicht verzerrtem Gesang. Bleibt also nur noch zu hoffen, dass es den beiden Protagonisten von In my rosary noch lange nicht die Sprache verschlägt.
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