In Mourning - The Bleeding Veil

Review

Galerie mit 25 Bildern: In Mourning - European Tour 2023 in Stuttgart

Die schwedische Stadt Falun wird primär mit Skisport oder musikalisch mit den Kriegsgeschichtenerzählern von SABATON in Verbindung gebracht. In der Provinz Dalarna sind seit vielen Jahren IN MOURNING beheimatet. Bereits seit der Jahrtausendwende sind die Herren aktiv und werden teilweise mit OPETH verglichen. Der Nachfolger von „Garden Of Storms“ nennt sich „The Bleeding Veil“ und erscheint bei einem lokalen Label.

Ein lokales Label veröffentlicht „The Bleeding Veil“

Im Jahre 2019 waren IN MOURNING gemeinsam mit OMNIUM GATHERUM auf deutschen Bühnen zu erleben. Zwei Jahre später in einer Pandemie scheint IN MOURNING das Musizieren etwas lokaler aufzuziehen. So ging es mit dem neuen Werk zum Label Dalapop. Das Label schreibt sich die Stärkung der Musikszene in Dalarna auf die Fahne und hat mit IN MOURNING und ZONE ZERO zwei Metalacts im Portfolio.

Sieben Tracks, der kürzeste fünf Minuten, der längste Song knapp acht Minuten. Es wird mal progressiv, mal angeschwärzt und mal doomig melancholisch. „Sovereign” eröffnet in typischer IN MOURNING-Manier: melancholisch melodisch mit einem guten Schuss Progressivität. Einflüsse von INSOMNIUM und anderen Genregrößen des Melodic Death Metal lassen sich bei „At The Behest Of Night” nicht verbergen – inklusive Wechsel zwischen klarem und gutturalem Gesang im Refrain. In dieser Tonart geht es mit „Solitude And Silence“ weiter, der progressive Anteil wird zugunsten von Melodie und Eingängigkeit zurückgedreht.

Progressivität und rasende Gitarren kommen bei “Thornwalker” zum Vorschein, melancholischer Klargesang überführt den Song in den melodischeren Teil, welcher sich mit den rasenden Gitarren die Hände reicht. Doomiger Melodic Death Metal prägt „Blood In The Furrows“, längere Klargesangspassagen gehen in gutturalen Gesang über. „Lights On The Mire” liefert einen stärkeren progressiven Anteil, ohne den melodischen Pfad zu aus den Augen zu verlieren. Der Schlusspunkt nennt sich „Beyond Thunder“, und mit einer melodisch geprägten Nummer, welche einen aufbauenden Spannungsbogen zum Refrain bietet, geht die Scheibe seinem Ende entgegen.

IN MOURNING mit mehr Melodie und weniger Progressivität

„The Bleeding Veil“ von IN MOURNING orientiert sich in Richtung Melodie und verringert den progressiven, sperrigen Anteil. Dafür halten gelegentlich angeschwärzte Gitarren Einzug, melancholisch getragene Tracks dominieren die LP. IN MOURNING erfinden nichts neu und bewegen sich gekonnt im Spannungsfeld zwischen den bekannten doomig angehauchten finnischen Genregrößen und dem Göteborger Melodic Death Metal mit gelegentlichen Ausflügen in progressive Gefilde. Die Anhängerschaft dieser Genres sollte „The Bleeding Veil“ antesten.

31.12.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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