In Mourning - Afterglow

Review

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Wer eine dicke Ladung Melancholie sucht, liegt bei IN MOURNING genau richtig. Die Schweden verfolgen mit ihrem progressiven Melodic Death Metal / Doom Metal einen ähnlichen Ansatz, wie ihn OPETH in frühen Jahren innehatten. Insbesondere ihr letztes Album „The Weight Of Oceans“ (2012) machte enorm Eindruck. Und nun ist der ehemalige KATATONIA-Schlagzeuger Daniel Liljekvist noch Teil von IN MOURNING. Ob die Truppe mit dem neuen Album „Afterglow“ noch einen draufsetzen kann?

Thematisch scheinen IN MOURNING auch bei „Afterglow“ wieder einmal in der Ozeanen Welt wie auch schon beim vorherigen Album zu sein, etwas das sie gemeinsam mit den Kollegen von AHAB haben. Eröffnet wird das neue Album mit dem verhaltenen, düsteren „Fire And Ocean“, welcher die Dramatik und Atmosphäre des Openers „Colossus“ von „The Weight Of Oceans“ fortführt, mit träumerischen Leads, komplex-melodisches Riffing und charakteristischen Growls. Erinnert etwas an OPETH zu „Deliverance“-Zeiten. Das epische, zehnminütige „The Grinning Mist“ ist progressiv und dynamisch aufgebaut, mit schrägen Rhythmen, vielen Wechseln, pendelt zwischen kraftvoll und fragil, alleine schon in diesem Song voller Tristesse steckt so viel von IN MOURNING drin. Insbesondere der ausdrucksstarke Klargesang packen den Hörer. „Ashen Crown“ hat ebenfalls Überlänge, melodische Leads und zweistimmige Growls entführen atmosphärisch zum Debütalbum „Shrouded Divine“, und überrascht dann völlig mit seinem Post-Rock-Finale mit seinem herrlichen Groove. Das folgende „Below Rise To The Above“ hat viel von KATATONIA aber auch TOOL, mit ruhigem, melancholischem (Post-Rock-)Anfang, sphärischen Keyboards, Stakkato-Gitarren. „The Lighthouse Keeper“ hat einen gediegenen, relaxten folkloristischen Beginn mit Clean-Gitarren, wirkt im Verlauf mit seinen Ausflügen in Post Rock und harten Metalparts mit Uptempo etwas überfrachtet. Es folgen noch „The Call To Orion“ mit wundervollem Klargesang sowie der schleppend-doomige Titelsong. Klar, nachwievor sind IN MOURNING so etwas wie die kleinen Brüder der alten OPETH, das hat sich auch auf „Afterglow“ nicht allzu verändert. Im Gegensatz zu jenen verzichten aber IN MOURNING trotz dreier Gitarristen auf Akustikgitarren und damit auf ein Stück weit zusätzliche Dynamik, und den Kollegen gelingen die Übergänge noch eleganter. 

IN MOURNING haben mit „Afterglow“ ihr bisher stärkstes Album abgeliefert. Hier wird Schwermut gelebt und zelebriert, auf musikalisch verdammt hohem Niveau, spannend und abwechslungsreich.

18.05.2016

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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