Diese CD sieht auf den ersten Blick recht unscheinbar aus und versprüht auf mich nicht gerade den Eindruck von Dynamik. Albumcover und Bandname lassen mich eher eine Gothic-angehauchte Combo vermuten. Als ich die ersten Sekunden höre, dachte ich an Death/Doom, um mich dann auf Black/Death Metal festzulegen, was aber dann auch schnell erkenntlich wird. Irgendwelche Infos über die Band habe ich nicht, denn weder der Infozettel, noch die sporadisch aufgebaute Webseite geben Auskunft. Es ist für mich jedoch kaum vorstellbar, dass dies erst das Debüt dieser Truppe ist, denn von der Aufmachung (vollfarbiges gedrucktes Cover, gepresste CD) und vom Sound ist dieses sehr professionell gestaltet. Es erwarten einen also knapp 35 Minuten Black/Death Metal, der sehrwohl über viel Dynamik und Schnelligkeit verfügt. Zwar sind die einzelnen Songs ziemlich lang (alle 7 – 10 Minuten), trotzdem bleiben sie durch die griffige Instrumentierung lebhaft und interessant. Gerade auch bei der Gitarrenarbeit wurde viel Wert auf Unterschiedlichkeit gelegt und man hört deutlich, dass hier herumgefeilt wurde, bis es akkurat passt. Dabei wirken sie aber immer noch natürlich und frisch und zu keinem Zeitpunkt abgedroschen. Beim Gesang wurde ebenfalls sehr variiert, denn neben blackmetallischem Gekreische werden auch oftmals Death-Metal-Grunzer eingesetzt, aber auch cleaner Gesang, der bei mir jedoch nicht so ganz ankommen will. Beim Song „Fare The Well“ hört sich dieser nämlich doch etwas schräg an. Dies wäre aber auch schon fast der einzige Kritikpunkt, den ich hier ausfindig machen kann. Sicherlich ist es, auch durch die Länge der einzelnen Songs, erst recht schwierig sich mit diesen Songs auseinanderzusetzen. Die Jungs spielen einen schon ganz schön an die Wand und lassen einen zappeln. Vielleicht wären kürzere Songs aussagender gewesen. Insgesamt aber eine sehr gute und kräftige Death/Black-Scheibe, die der ambitionierte Metaller sicherlich schätzen wird. Interessenten melden sich mit 9 Euro (inkl. Porto und Versand) bei Michel Roether (Adresse s. oben).
Professionell aufgemachte und anspruchsvolle Musik mit der nötigen Härte und Abwechslung, herrlich komplexen/progressiven Strukturen (die aber immer nachvollziehbar bleiben), rauem Sound und netten Dissonanzen. Nervende Keyboards und 08/15-Melodien (zum Glück!) Fehlanzeige. Eine musikalische Einordnung fällt nicht leicht, vielleicht irgendwo zwischen VED BUENS ENDE ("Those who caress the pale"), ULVER ("Nattens Madrigal") und alten MORBID ANGEL. Wie in der Rezension bereits treffend erwähnt, ist der klare Gesang der einzige Schwachpunkt. Sieht man davon ab, bleibt ein starkes Debüt, und man darf gespannt sein, wie die Band auf diesem Fundament aufbaut.