In Flames - The Tokyo Showdown

Review

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis uns unsere Vorzeigeschweden mit einem Livealbum beehren würden, was im Prinzip nach fünf hervorragenden Langrillen und diversen Touren rund um den Globus kein Wunder ist. Aufgenommen wurde das Livedokument, wie schon von so vielen anderen Acts zuvor, in Japan, weil es dort angeblich am billigsten gewesen sein soll. Leider schlägt sich dies auch in der Qualität dieses Albums nieder. Eigentlich sind In Flames für energiegeladene, mitreissende Liveshows bekannt, was ich selbst des öfteren auch schon erfahren habe. Wahrscheinlich rührt auch daher meine Enttäuschung über „The Tokyo Showdown“, da der Sound doch teilweise eher kläglich ausfällt und sich das Schlagzeug anhört, als hätte ein kleines Kind Mamas Topf- und Schüsselsammlungen in der Küche entdeckt. Eine weitere Enttäuschung stellt für mich dar, dass sie das geniale Intro der Clayman-Tour, bekannt aus Austin Powers oder der Nike-Werbung, auf The Tokyo Showdown aussen vor gelassen haben, obwohl es doch bei den Konzerten das Publikum immer wunderbar in Stimmung gebracht hat. Schade! Aber richtig schlecht können In Flames einfach nicht sein. Ein ganz großer Pluspunkt dieser CD ist die aufgefahrene Tracklist. Es reiht sich Hit an Hit, angefangen bei „Bullet Ride“, über „Only For The Weak“, was als einziges Lied richtig knallt, „Ordinary Story“, bis hin zu „Pinball Map“ und „Colony“. Auch lässt der Schweden-Fünfer mit „Moonshield“ und „Behind Space“ seine früheren Alben nicht ausser Acht. Aber mehr als sechs Punkte sind halt nicht drin, zumal auch die eingefangenen Publikumsreaktionen sehr dezent ausfallen. Sogar, wenn während „Scorn“ kurz Slayers „Raining Blood“ angespielt wird, lässt sich kaum Jubeln aus der Meute vernehmen. Für Die-Hard-Fans sicherlich geeignet, für Quereinsteiger, die In Flames noch nicht kennen, aber sicherlich nicht, da sie von dieser Band einen falschen Eindruck bekommen würden.

13.09.2001
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