In Dying Times - Until Dawn

Review

IN DYING TIMES sind eine Truppe aus Nordrhein-Westfalen, die sich dem melodischen Death Metal, sowie dem Metalcore der todesmetallischeren Machart verschrieben hat. Die Einflüsse der fünfköpfigen Kapelle reichen von der deutschen Speerspitze des Metalcores um CALIBAN und HEAVEN SHALL BURN bis zum Death Metal mit Göteborg-Prägung einer Band wie ARCH ENEMY. Auffällig ist der häufige Einsatz von Keyboardklängen, nicht so enervierend prominent abgemischt wie bei beispielsweise CHILDREN OF BODOM, aber doch in nahezu jedem Song vorhanden. Mit der „Until Dawn“-EP beweist die 2011 gegründete Band nun, dass sich auch aus recht herkömmlichen Zutaten ein ambitioniertes Werk mit einer durchaus eigenen Note schaffen lässt.

Los geht es mit dem instrumentalen Intro „Nightfall“, das sowohl atmosphärisch als auch musikalisch ein wenig an den grandiosen „Inception“-Soundtrack erinnert. Der erste wirkliche Track „Wrath“ macht seinem Namen danach alle Ehre und bricht mit Urgewalt über den Hörer herein. HEAVEN SHALL BURN und, bezogen auf die Vocals, Peter Tägtgren, seien hier als Referenzen genannt. Beim folgenden „Passion Of The Necrophile“ blicken dann CHILDREN OF BODOM um die Ecke. Das Hauptriff kommt recht simpel daher, dahinter schwebt ein Keyboardteppich.

„Silent Tears“ ist zwar als verlängertes Intro zu „Try To Love You“ angelegt, ein weiteres Instrumental hätte auf einer EP mit ohnehin nur acht Tracks nicht unbedingt sein müssen. „Try To Love You“ ist dann auch recht konventioneller Metalcore, und so stark wie die gutturalen Vocals bisher waren, so wenig sind es die hier erstmals eingesetzten Cleans. „Get Me“ schreit einmal mehr HEAVEN SHALL BURN, der sehr variabel eingesetzte Gesang ist hier jedoch Abgrenzung genug. Zum Schluss gibt es noch einen schön thrashigen Part. „Unholy Nights“ und der abschließende Titeltrack sind zum Ende hin noch einmal wesentlich poppiger geraten. Ich bleibe dabei: Die Clean-Vocals habt ihr nicht nötig! Ansonsten aber gilt: „Until Dawn“ ist ein vielversprechender Vorgeschmack auf die Dinge, die da kommen mögen. IN DYING TIMES sollte man auf dem Schirm behalten.

 

13.10.2014

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