Dass die Berliner Metal-Szene äußerst lebhaft und mit zahlreichen Underground-Bands durchsetzt ist, ist nichts Neues. Insbesondere der Extremmetal-Sektor scheint in unserer Bundeshauptstadt zuletzt regelrecht zu florieren. Immer wieder machen Berliner Bands von sich reden, im positiven Sinne versteht sich. So auch die im Jahre 2005 gegründete Formation IN DEMISE, die auf ihrer 2007er-EP „Times Of Decay“ erstmals ihr Können auf einem Tonträger festhielten.
Auf ihrer ersten richtigen Langrille „Adapting To Disorder“ geht der Fünfer nun den damals eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Nach wie vor wird extremer Death Metal mit Old School-Schlagseite zelebriert, der schön wuchtig und gleichermaßen roh klingt. Dabei gehen die Jungs keine Kompromisse ein und legen nach dem Intro sofort mächtig los. Die zehn Tracks, die meist im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt sind, werden, vom ruhigen Instrumentalen Titeltrack einmal abgesehen, allesamt von gut nach vorne treibenden Beats getragen. Nur ganz selten gibt es mal ein Break, um das Tempo etwas heraus zu nehmen. Umso mehr arbeitet man mit gekonnt eingesetzten Blastbeats und Rhythmusvariationen, sowie mehrstimmigen Gitarrenparts, um die Nummern interessant zu gestalten, was im Großen und Ganzen ziemlich gut gelingt. Man merkt, dass das Quintett passioniert zuwerke geht, denn die Kompositionen wirken gut durchdacht und in sich stimmig. Besonders hervorheben möchte ich, dass IN DEMISE auf technisch hohem Niveau agieren und nicht einfach stumpf durchballern, sondern gelegentlich auch progressiv angehauchte Akzente setzen, und so gibt es auch mal cleanen Gesang oder etwas komplexere Melodielinien samt gelungener Gitarrensoli zu hören.
Etwas zu gleichförmig ist allerdings der Grunzgesang, der auf Dauer etwas nervt, weil eigentlich nur in einer Tonlage agiert wird. Diesbezüglich hätte etwas mehr Abwechslung sicherlich gut getan. Dennoch ist „Adapting To Disorder“ ein gelungenes Debut, welches ich jedem ans Herz legen kann, der auf Tech Death der alten Schule steht.
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