Es zwingt sich nur eine Frage auf, wenn man „Suicide King“ von IN COLD BLOOD im Player hat: Warum werden Songs, die zum Teil über zehn Jahre alt sind, mit ein paar Live-Mitschnitten verwurstet und heute neu aufgelegt? Vielleicht weil zwei Mitglieder der 1988 gegründeten Clevland Hardcore Veteranen INTEGRITY mit an Bord sind? Vielleicht. Weil die aufstrebende Hardcore-Hood anno 2009 einen kleinen Erinnerungsarschtritt braucht, um zu wissen, wie Old-School-Hardcore mit leichtem Metaleinschlag zu klingen hat? Bestimmt! Oder ist „Suicide King“ einfach etwas für Nostalgiker, die damals ihre Sammlung nicht vervollständigen konnten und nun die Gelegenheit dazu bekommen? Die Wahrheit liegt wie so oft wahrscheinlich in der Mitte.
Eins lässt sich aber mit Sicherheit sagen: Man hört den Songs das Alter an. Das meiste klingt ziemlich stumpf, als wäre es im Keller-Proberaum nebenan aufgenommen worden. Leider kommt auch ein Großteil der Musik reichlich stumpf rüber. Vor allem das nach vorne drückende Geballer und die unglaublich eintönige Stimme schmälern den Hörgenuss. Dass IN COLD BLOOD aber auch anders können, beweisen sie beim düsteren „Machine“ oder der depressiven Dampfwalze „Empty“. Das sind aber die einzigen zwei Lichtblicke im sonst recht eindimensionalen Clevo-Kosmos.
Der Live-Abschnitt (auch hier ist die Aufnahmequalität sehr bescheiden) bestätigt diesen Eindruck erneut. Unterm Strich hat „Suicide King“ nicht wirklich viel zu bieten und ist wohl nur etwas für wirklich eingefleischte Fans von INTEGRITY oder DAMNATION A.D..
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