In Blackest Velvet - Edenflow

Review

Nicht nur aufgrund meiner Zuneigung zu Night In Gales hatten In Blackest Velvet von Anfang an bei mir einen Stein im Brett. Alleine schon die Ehrlichkeit, die mir vom beigefügten Schreiben entgegenspringt, sorgt für eine positive Einstellung. So kann man da lesen „Melodik trifft auf Aggression, rohe und harte Elemente gehen einher mit Eingängigkeit und nachvollziehbaren Strukturen. Das ist in dieser Konstellation sicherlich nicht neu, wird aber von In Blackest Velvet derart mitreissend vorgetragen, dass man „Edenflow“ ohne Reue seine Zeit widmet.“ Jawohl, so und nicht anders. Grob gesehen erinnern mich die Songs immer mal wieder an Night in Gales, aber wen wunderts ? Auch hier macht man kein Geheimnis daraus, dass man dem schwedischen Stil zugetan ist und versucht, ihm neue Spielarten abzutrotzen. Mit eingängigen Melodien, wobei weniger Wert auf „schöne“ Melodien gelegt wird, als auf rhythmische und nachvollziehbare Hooklines, und einer gesunden Prise Aggressivität/Tempo stecken sie ihr Territorium ab. Auch wenn es vielleicht nicht sehr prominent ist, die Vergleiche zu den scheinbar allgegenwärtigen In Flames zu ziehen – „Edenflow“ und allen voran der Song „Unleashed Powers“ stünde selbst den Schweden gut zu Gesicht… zumindest den älteren Alben. Als besonderes Highlight wird, zu recht, das Cover des REM Klassikers „Losing my Religion“ angeführt. Bis auf die zu sehr zurückgenommene und verrauschte Stimme ist die Umsetzung eines dermassen schwierig zu covernden Songs ins Metal Lager erstaunlich gut gelungen. Diesen Song, genauso wie „Unleashed Powers“ und „Driven Ashore“, sollte man sich unbedingt mal gönnen. Fazit: Mitreissender Melodic Death, der sich nicht zu schade ist, unbequeme Songstrukturen einfließen zu lassen und keine Vergleiche mit den Großen (in diesem Bereich) zu scheuen braucht.

20.12.2000
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