In Battle - Kingdom Of Fear

Review

Wahrscheinlich hätte kaum jemand damit gerechnet, dass es IN BATTLE überhaupt noch gibt. Zugegeben, obwohl ich das letzte Album „Welcome To The Battlefield“ sehr stark fand, hatte ich nie die Energie, mich im Netz weiter über die Schweden zu informieren. Es gibt durchaus Bands, deren Alben man mag, die aber trotzdem nicht auf der persönlichen Favoritenliste stehen, und zu dieser Kategorie gehören auch IN BATTLE.

Die Gründe für die lange Wartezeit zwischen zwei Alben dürften eher Business-Querelen zuzuschreiben sein, denn „Welcome To The Battlefield“ erschien bei Metal Blade, wohingegen „Kingdom Of Fear“ via Nocturnal Art / Candlelight auf die Menschheit losgelassen wird. Erschwerend dürfte sich darüber hinaus die Tatsache ausgewirkt haben, dass Drummer Nils seit Mai diesen Jahres nebenbei bei DARK FUNERAL die Stöcke schwingt. Mit diesem Umstand begründet die Band außerdem auf ihrer offiziellen Homepage die Tatsache, dass sie in naher Zukunft nicht touren wird.

Musikalisch hat sich hingegen nicht viel geändert. Hangelte man sich vom hysterischen Black Metal-Debüt „In Battle“ zur eher Viking-orientierten „The Rage Of The Nortmen“-Scheibe, so regiert auf „Kingdom Of Fear“ das technische Death Metal-Brett, das auch „Welcome To The Battlefield“ prägte. Damit haben IN BATTLE immerhin eine Premiere zu verzeichnen: kein Stilwechsel zwischen zwei Alben. Recht so, denn der amerikanisch angehauchte Death Metal steht der Band ziemlich gut zu Gesicht.

Ähnlich wie VOMITORY hat die Band jedoch – vermutlich ob ihrer skandinavischen Wurzeln – eine etwas andere Herangehensweise an die Materie. Wo die genannte Gruppe derbe Crust-Elemente in ihren Sound integriert, agieren IN BATTLE mit einer gewissen Portion nordischer Kälte, die ihre Black Metal-Wurzeln betont und der Band außerdem ein eigenes Profil verleiht. Das Gros des Materials verneigt sich dennoch vor Bands wie HATE ETERNAL, SUFFOCATION oder KATAKLYSM, und wenn das Tempo gedrosselt wird, schleift „Kingdom Of Fear“ fast so fies wie MORBID ANGEL zu „Covenant“-Zeiten.

Hier kommen jedoch auch die Kritikpunkte zum tragen. Technisch sind IN BATTLE über jeden Zweifel erhaben und können ebenso mit tightem Drumming wie mit gelungenen Gitarrensoli punkten. Auch die Riffs sind nicht von schlechten Eltern. Die Arrangements der Songs lassen jedoch häufig die nötige Eingängigkeit vermissen. Der eine oder andere Track verliert sich in stumpfen Blasts und findet nicht in ein strukturiertes Songwriting-Schema.

Dass das nicht zwingend so sein muss, beweist der brutale und abwechslungsreiche Rausschmeißer ‚Raven Calls’ sowie die beiden Brecher ‚Follow The Allfather’ und ‚Tyr’. Viele weitere Stücke sind durchaus als gut zu bezeichnen, aber ein richtig großer Hit ist nicht dabei. Somit kann man IN BATTLE ein solides Death Metal-Album attestieren, das hoffentlich mehr Freunde finden wird als der Vorgänger (die Vinyl-Version wird seit Jahren bei vielen Händlern zum Dumping-Preis angeboten, was Bände für die Verkäufe spricht). Gemessen an der langen Wartezeit wäre jedoch durchaus ein wenig mehr drin gewesen.

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04.09.2007

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