Reguläre Alben scheinen zunehmend Konkurrenz zu bekommen. Die Schweden IMPLODE machen es jedenfalls ähnlich wie beispielsweise DOWN und diverse andere Formationen in den letzten Jahren: Statt eines neuen, in diesem Falle zweiten Langeisens veröffentlichen sie (ausschließlich digital) im Abstand von jeweils etwa drei Monaten vier EPs – das erste Kapitel „Aeon Clockwork – I Of Everything, Chapter I“ erschien bereits im vergangenen November. Am Ende soll das gesamte Material auf einem physischen Tonträger vereint werden, die vier von Künstlerin Caitlin Hackett gemalten Cover-Bruchstücke werden sich zum Gesamtbild zusammensetzen; die vier thematisch unterschiedlich gelagerten EPs sollen in einer allumfassenden Aussage vereint werden.
Immerhin hat sich das Quintett – oder dessen Plattenfirma – um das Drumherum, um die Vermarktung, um das Sich-im-Gespräch-Halten, ein paar Gedanken gemacht. Die Mucke hingegen kommt recht unspektakulär um die Ecke, wenngleich das hier nicht bedeuten soll, dass „Terra Pericolosa – I Of Everything, Chapter II“ unweigerlich ein Kandidat für die Tonne ist. Die drei kurzen Lieder, die es zusammen auf lediglich zehn Minuten Spielzeit bringen, sind – wie auch schon auf der vorangegangenen EP – allesamt im Dreieck zwischen Death Metal, Thrash Metal und modernen Core-Einflüssen verortet, in einem Moment mal dezent näher an diesem, in folgendem mal ein wenig näher an jenem Eckpunkt liegend. Die Elchländer präsentieren sind technisch versiert, rattern meist schnell durchs Gebälk und erreichen insbesondere durch das aggressiv-heisere Gebrülle Johan Ejerbloms eine erwähnenswert furiose Note.
Wer also nicht gleich Schnappatmung bekommt, wenn er die Begriffe „Death/Thrash Metal“ und „modern“ in einem Satz liest, der darf in „Terra Pericolosa – I Of Everything, Chapter II“, das vorangegangene und sicherlich auch die noch folgenden beiden Kapitel ruhig einmal reinhören. IMPLODE schreddern zwar ziemlich eindimensional, aber dafür eben auch relativ kompromisslos.
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