Implode - I Of Everything

Review

Die Schweden IMPLODE folgen mit „I Of Everything“ einem nervigen Trend: Anstatt das Album regulär zu veröffentlichen, haben die Herren „I Of Everything“ in vier Episoden aufgeteilt, die seit Ende letzten Jahres in regelmäßigem Abstand veröffentlicht werden. Ende April wird „I Of Everything“ schließlich als Gesamtpaket erscheinen, nicht mal eine Woche nach Veröffentlichung des letzten Teils.

Zu hören gibt es technischen, angethrashten Death Metal, der ganz passabel gespielt und produziert ist. Vom Hocker haut das zwar nicht, aber die Musik hat durchaus ihre Momente – das stampfende „Last Intervention“ ist ein solcher.

Wirklich interessant ist hingegen das inhaltliche Konzept. IMPLODE versuchen, einen philosophischen Blick auf die Bedeutung des Menschen innerhalb eines bestimmten Bezugssystems zu werfen. Vom Kosmos hin zum Individuum selbst soll der Focus wandeln. Theoretisch klingt das durchaus spannend, allerdings geht das Ganze kläglich in seiner Darbietung unter. Da helfen auch die gut geschrieben Texte nicht viel, wenn die Schweden immer wieder mit dem Death-Metal-Rasenmäher drübergehen. Abwechslung wird nicht geboten und das Konzept wird buchstäblich unter der Musik begraben.

Leider haben IMPLODE mit „I Of Everything“ gründlich daneben gegriffen, auch wenn es für ein reines Death-Metal-Album in Ordnung geht. Aber für das, was es sein will, kommt „I Of Everything“ dem Versuch gleich, Michael Bay und Sokrates zusammen zu bringen: Es funktioniert einfach nicht.

16.04.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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