Implant - Audio Blender
Review
Nur relativ kurze Zeit nach der „Fading Away EP“legt IMPLANT-Mastermind Len Lemeire mit „Audio Blender“ ein komplettes Album nach, das an die vor allem in den Clubs erfolgreiche EP anknüpfen soll. Musikalisch tut das Album dies auf auf jeden Fall, den schon wie die EP stellen auch die insgesamt 13 Songs von „Audio Blender“ erneut eine musikalische Schiffschaukel dar. IMPLANT schafft es erneut, den Hörer mit einem Cocktail aus moderner Elektromusik und Anleihen aus den 80ern gehörig durchzuschütteln. Durchgehend tanzbar sind es vor allem auch die unterschiedlichen männlichen und weiblichen Vocals, die „Audio Blender“ immer wieder unberechenbar machen. Die Liste der Gastsänger kann sich dabei durchaus sehen lassen: Neben Jean-Luc De Meyer von den belgischen Kult-EBM’lern FRONT 242 darf natürlich auch die 80er Ikone ANNE CLARK erneut nicht fehlen. Doch auch „aktuelle“ Gäste gibt es zu hören – zum einen Erica Dunham von UNTER NULL, zum anderen Jennifer Parkin von AYRIA, beides Labelkolleginnen von IMPLANT.
Wie schon auf allen vergangenen Alben, schlägt IMPLANT erneut einen innovativen Weg ein. Nicht immer leicht zugänglich und irgendwo zwischen Electroclash, Electropop und hartem Industrial angesiedelt. Gerade Songs wie „You push me“ oder „Murderous Thoughts“ dürften manch einen erschrecken, der sich bei „Don’t feed the robots“ noch einem eher retro-orientierten KRAFTWERK-Sound erfreut hat. Die nächste Überraschung lässt mit dem experimentellen „Chanson D’Amour“ und seinem Mix aus Elektro & französischen Chansons aber erneut nicht lange auf sich warten. Und so geht es munter weiter – „Audio Blender“ ist ein ständiges Auf und Ab, ein permanentes Experimentieren mit verschiedenen Stilen, Stimmen und elektronischen Spielereien. Für den einen kann genau dies den Reiz des Albums ausmachen, für andere kann es genau das Gegenteil bedeuten. „Audio Blender“ ist ein spannendes, überraschendes … aber auch anstrengendes Album.