Imperia - Dark Paradise

Review

Soundcheck Juli 2024# 19

Die multinationalen Symphonic-Metaller IMPERIA melden sich nach dreijähriger Pause Ende Juli mit ihrem neuen Album “Dark Paradise“ zurück. “Dark Paradise“ ist das siebte Studioalbum der Band und zugleich das Jubiläumsalbum zu IMPERIAs zwanzigjährigem Bestehen. Die Band, die zuletzt mit dem Doppelalbum “The Last Horizon“ von sich hören ließ, bezeichnet “Dark Paradise“ als stilistische Fortsetzung von “The Last Horizon“.

Rückkehr ins dunkle Paradies?

Die Scheibe startet mit dem Synthielastigen “Better Place“, das gleichzeitig auch der Titel des Albums mit dem größten Ohrwurmpotenzial ist. Der Song beginnt mit einem elektronischen Intro, das direkt von einer Passage mit Operngesang abgelöst wird. Die Melodieführung inklusive Synthie-Einsatz wecken spannende Assoziationen an Bands wie THE SISTERS OF MERCY oder die DEATHSTARS. Das nachfolgende “Reach My Tears“ bekommt dagegen einen leichten Wikinger-Vibe á la LEAVES EYES. Mit Titeln wie “The Family Chain“, “Reflection“ oder “Hope Of Joy“ steuert “Dark Paradise“ dagegen eher flachere Midtempo-Gewässer an. “Soldiers Of Hell“ sticht hier mit deutlicher Härte und unerwarteten Growls erfreulich heraus.

Negativ hebt sich dagegen “Void Of Emptiness“ ab, das stilistisch an Songs von VISIONS OF ATLANTIS denken lässt. Hier wechselt Sängerin Helena Iren Michaelsen gesanglich zwischen Opern-, Klargesang und Sprechpassagen zu etwas, das sich anhört wie die misslungene Parodie einer Disney-Hexe. Unfreiwilliges Schmunzeln garantiert. Auch die Balladenfraktion wird gut bedient. Einmal durch “The Tree Of Life“, das nachdenklich und zerbrechlich beginnt, um dann richtig Fahrt aufzunehmen und zur Powerballade zu mutieren. Ebenfalls dazu zählt das pathosschwangere, gesanglich an Werke von TARJA angelehnte „Lost Souls“. Ein klassisches Beispiel dafür, dass weniger manchmal mehr ist. Den würdigen Rausschmeißer bildet das ruhige, auf weiten Strecken nur von Klavierklängen begleitete und größtenteils angenehm reduziert interpretierte “The Demon’s Fireplace“.

“Dark Paradise“ – Paradies für die Ohren oder musikalische Hölle?

Das neueste Album von IMPERIA ist eine interessante Mischung aus Symphonic Metal mit Elementen aus Neunziger-Gothic, Synthie-Pop und Dark Rock, die ihre finale Form noch nicht so recht gefunden zu haben scheint und zwischen Ohrwurmpotenzial und Belanglosigkeit pendelt. Alle Songs sind gut abgemischt und kommen mit überzeugender Soundqualität aus den Boxen. Gesanglich wird dagegen an mancher Stelle zu viel dargeboten. Sängerin Helena zeigt das ganze Album über eine bemerkenswerte Bandbreite, jodelt sich jedoch förmlich durch Passagen, denen etwas weniger Pathos sehr gutgetan hätte.

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19.07.2024

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1 Kommentar zu Imperia - Dark Paradise

  1. Werner sagt:

    Also ich kann mich nicht beschweren, liebe Sonja,

    mir gefällt es richtig gut – ich finde die Produktion solide, die Sängerin paßt bestens, die Mucke ist schmissig und geht mir ins Blut. Ist jetzt nix Neues unter der Sonne, aber handwerklich stimmt da alles und die Sängerin experimentiert auch mal e bissel -in „the tree of life“ gefällt mir die emotionale Darbietung sogar außerordentlich gut, die die Frau abliefert.

    Die Riffs sind allesamt ordentlich, der Mix und das Mastering stimmen und wird wohl auf jeder Anlage gut funzen.

    Mir haben auch die letzten Alben der Truppe gut gefallen und ich hab die schon lange aufm Zeiger.

    9/10