Impending Doom - The Sin And Doom Vol. II

Review

Seitdem die selbsterklärten Christi-Jünger von 2005 an über die Erde wandern und den drohenden Weltuntergang und den einzigen Erlöser predigen, verging kaum ein Jahr ohne neues IMPENDING DOOM-Album. Da wirkt es schon verstörend, dass der letzte Output „Death Will Reign“ fast fünf Jahre zurück liegt. Wirklich vermisst haben wir sie in der Redaktion allerdings nicht, denn abgesehen von Deathcore vom Reißbrett, konnten uns auch die an der Schmerzgrenze liegenden Texte nicht gerade begeistern. Hat auf „The Sin And Doom Vol. II“ die große Wende stattgefunden?

Haben sich IMPENDING DOOM weiterentwickelt?

Die Antwort ist ein klares „Jein“. Besser als die Vorgänger ist das siebte Studioalbum allemal und die stilistische Bandbreite wurde etwas erweitert. Hier ein bisschen Djent, dort sogar doomige Langsamkeit. Das gestaltet das Klangbild „The Sin And Doom Vol. II“ zeitweise erfreulich variable und doch können IMPENDING DOOM nicht aus ihrer Haut. Denn während „War Music“ dank seiner unheilvollen Leads und massiven Riff-Wucht eine apokalyptische Stimmung heraufbeschwört, verirren sich die Burschen aus dem sonnigen Kalifornien viel zu schnell wieder in Trostlosigkeit.

Spannung ist und bleibt auch auf diesem Werk weitestgehend ein Fremdwort. Dabei ist das Potenzial für eben jene eigentlich gegeben – denn der Weltuntergang scheint auf „The Sin And Doom Vol. II“ nicht nur bevorzustehen, sondern in vollem Gange zu sein. Wucht und Dunkelheit werden sowohl in langsame, zermalmende Momente gepresst als auch in fiesen, vielseitigen Stürmen vorgetragen, ohne dabei die vermutlich gewünschte Angst zu entfachen. IMPENDING DOOM fehlt es letztlich an der nötigen Konsequenz, die theoretisch erschaffene Welt auch möglichst real nachzubilden. Schlussendlich sind auch die eher im Hintergrund gehaltenen Growls, die sich gegen Gitarren und Drums merklich zurückhalten, von einer eintönigen Färbung und lassen einiges an Emotionalität vermissen.

„The Sin And Doom Vol. II“ mangelt es an starken Songs

Was aber nach wie vor gilt: IMPENDING DOOM sind hanwerklich voll auf der Höhe und wissen genau, wie sie ihre Instrumente zu benutzen haben – nur wie sie dies in effektive, explosive Songs verwandeln können, scheint nach wie vor nicht klar. „The Sin And Doom Vol. II“ fehlt es, trotz Ausreisser wie dem, bei gesprochenen Passagen, gar an Corey Taylor und SLIPKNOT erinnerndem „Devil Den“, an einnehmenden Qualitäten. Abgesehen vom bereits erwähnten „War Music“ fehlt es dem Album schlicht und ergreifend an wirklich starken Songs.

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01.07.2018

Chefredakteur

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