Immortal - Sons Of Northern Darkness

Review

Weg von Osmose, hin zum Branchenriesen Nuclear Blast führte der Weg von IMMORTAL. Hat sich dieser Wechsel in irgendeiner Weise auf die Musik von Abbath und Co. ausgewirkt? Nun ja, abgesehen davon, dass die drei Krieger aus dem Norden in der Gesamtheit gesehen etwas langsamer zu Werke gehen als noch auf dem Vorgänger „Damned In Black“, sind eigentlich alle Trademarks der letzten beiden Alben beibehalten worden. Gebettet in eine fette Tägtgren-Produktion aus dem Hause Abyss ist „Sons Of Northern Darkness“ mit Sicherheit kein Album für Feinde eines glatten Black-Metal-Sounds. Die Atmosphäre, die IMMORTAL auf ihrem neuen Output erzeugen, hat genausowenig von ihrer nordischen Kälte verloren, wie sich die musikalischen Leistungen der Bandmitglieder verändert haben.
Horgh zelebriert weiterhin gnadenlos tödliches, präzises Powerdrumming und Iscariah liefert am Bass einmal mehr ein solides Songfundament, über dem Abbath dann seine mal thrashigen, mal sägend-schleppenden und mal rasenden Riffgewitter ausbreitet und den Hörer mit seinen unvergleichlich fiesen und trockenen Vocals in Grund und Boden knurrt. Die Texte kommen diesmal auch wieder alle vom vierten, unsichtbaren Bandmitglied Demonaz, der sich in seiner Thematik, die sich dem Norden, der Kälte, Kriegern und eisigen Landschaften widmet, treu geblieben ist.

Als Anspieltipps gebe ich mal den schnellen Stampfer und Titeltrack „Sons Of Northern Darkness“, den schleppenden Banger „Tyrants“ und den kompromisslosen Schädelspalter „Demonium“ mit auf den Weg, da diese drei Songs in meinen Augen IMMORTALs neuen Silberling am besten repräsentieren. Niveaumässig gibt es nämlich keine Ausfälle zu vermelden. Fazit: Es gibt nicht viel Neues von Norwegens Kultband zu vermelden. „Sons Of Northern Darkness“ lässt keinen großen Fortschritt, aber beileibe auch keinen Rückschritt erkennen und ist einfach verdammt solide und gnadenlos gut. Wer die Vorgänger „At The Heart Of Winter“ und „Damned In Black“ mochte, kann hier ohnehin nichts falsch machen.

10.02.2002
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