Illuminatus - Aborted Revolutions
Review
So ein bisschen froh ist man ja irgendwie immer, eine britische Metalscheibe in Händen halten zu können. Musikalisch ist zwar kein Land der Welt die Qualitätsnation schlechthin, aber zumindest textlich kann man von Briten in ihrer Heimatsprache meist ziemlich ordentliche Ergüsse erwarten, ohne von amerikanischer Arroganz oder europäischem ‚Trivial-Englisch‘ durchzogen zu sein. In diese positive Richtung fällt auch der Nottingham-Fünfer ILLUMINATUS, der seine politischen Texte mit einem wilden, aber funktionierenden Gemisch aus Gothic, Alternative und klassischem Heavy Metal unterlegt.
Meistens verlässt man sich in den bis zu 7einhalb Minuten langen Liedern auf eine bewährte Dynamik aus gebrochenen Akkorden und kräftigen Gitarrenriffs, die meist mit sphärischen Keys unterlegt für die gewisse Tragik sorgen. Gerade das abschließende Rausschmeißersolo auf ‚White Lies‘ bietet dabei eine herrliche Präsentation aufgewühlter Dramatik und zeigt dass diese Band definitiv weiß wie man Lieder komponiert.
Dynamisch ist auch die Stimme von Frontsänger Julio Taylor, der mal flüstert, mal clean singt, und sich mitunter auch die Seele aus dem Leib brüllen kann; aber immer zu sehr mit eigenen Akzenten geizt und etwas austauschbar wirkt. Auch der heißgeliebte Eigenproduktions-Charme der Screams geht leider im Zuge der ein Stück zu glatten Produktion verloren (nicht so wie in der letzten Q-BOX Demo, mit der ich diese EP wohl noch am ehesten vergleichen würde).
Fazit: Die EP ist nett, vielleicht im Genregemisch etwas zu verworren um wirklich süchtig zu machen, aber kompositorisch einwandfrei. Wer auf ungewöhnliche Rockmusik steht darf ein Reinhören durchaus riskieren, die anderen warten aufs kommende Album.
Illuminatus - Aborted Revolutions
Band | |
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Wertung | — |
User-Wertung | |
Stile | Rock |
Anzahl Songs | 3 |
Spieldauer | 18:28 |
Release | 2005-09-22 |
Label |