Wie kaum eine andere Band in der deutschsprachigen Düsterszene polarisieren ILLUMINATE immer wieder mit ihren neuen Werken, werden von manchen Kritikern und Spöttern belächelt, von ihren Anhängern aber abgöttisch geliebt. Inzwischen besteht die Band um Mastermind Johannes Berthold bereits seit 20 (!!!) Jahren, und mit der Veröffentlichung des inzwischen fünfzehnten Albums dürfte klar sein, wer hier seinen Weg konsequent, kontinuierlich, kompromisslos und unbeirrt weiterverfolgt. Doch wenden wir uns nun dem aktuellen Werk „ZwischenWelten“ zu.
Dieses knüpft sowohl musikalisch als auch inhaltlich an die direkten Vorgänger „Grenzgang“ als auch „Zeit der Wölfe“ an. Johannes Berthold lädt uns in seine Zwischenwelten ein, welche sich als faszinierend düster, manches Mal verwirrend und grundsätzlich melancholisch darstellen. Die Musik ist meist sehr ruhig und passend zu den Texten sehr gefühlvoll gehalten, ist geprägt von einer leichten Zugängigkeit, starken eingänglichen Melodien und schönen, ILLUMINATE-typischen orchestralen aber nicht überladenen Arrangements. Der Fokus liegt klar auf nachdenklichen Herz-Schmerz-Balladen (z. B. „Du bist alles“), während Tanzflächenfeger mit knackigen Beats wie bspw. der Titelsong eher die Ausnahme bilden. Dabei präsentiert sich „ZwischenWelten“ im Gesamten nicht ganz so düster, ausweglos und hoffnungslos trist wie es „Grenzgang“ war. Eine schöne Überraschung ist mit der Nummer „Ultima Phoenix“ geglückt. Hier steuert Elena Fossi von KIRLIAN CAMERA nicht nur Gesang sondern auch Text bei, welcher in Englisch als auch Italienisch vorgetragen wird.
So sehr mir auch „ZwischenWelten“ im Gesamten gefällt, ein wenig mehr Gitarrendruck hätte mich mir schon gewünscht. Ansonsten ein wirklich schönes Album, welches jeden ILLUMINATE-Fan glücklich machen wird. Dunkelromantische, melancholisch-melodische Klänge mit nachdenklichen Texten für die Zeit der Besinnung in der kalten Jahreszeit. Wer ILLUMINATE in der Vergangenheit nicht mochte, wird sich auch mit „ZwischenWelten“ schwer tun. Doch sind sie eine Sphäre, in die sich der geneigte Hörer tief eintauchen kann.
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