Illum Adora - Miasma Of A Damned Soul (EP)

Review

Vor, nach und zwischen den Full-Length-Alben EPs zu veröffentlichen, ist bei den Koblenzer Black Metallern ILLUM ADORA inzwischen Tradition. So ist es kein Wunder, dass auf das 2021er-Album „Ophidian Kult“ neben der „Screaming From A Chamber“-Split mit den Münsteraner Black/Speed Metallern SPHINX nun die EP „Miasma Of A Damned Soul“ folgt. Wer die letzten beiden Alben sowie die bisherigen kürzeren Veröffentlichungen der Band mochte, der wird auch mit dieser EP zufrieden sein – so viel ist klar. Aber heißt das, dass die Koblenzer darauf genauso klingen wie zuletzt?

Klingt wie ILLUM ADORA – aber nicht nur

Die Antwort lautet: ja und nein. Denn obwohl Hurricane Hellfukker, der Kopf hinter ILLUM ADORA (und Sänger der oberkultigen ZARATHUSTRA) sein Rezept nicht grundlegend verändert hat, klingen auf „Miasma Of A Damned Soul“ leicht andere Einflüsse durch. Denn waren „…Of Serpentine Forces“ und „Ophidian Kult“ noch ganz der alten deutschen Black-Metal-Schule der Achtziger und Neunziger gewidmet, so klingt die 2022er-EP nach einer kleinen Verneigung vor der frühen griechischen Szene.

„Miasma Of A Damned Soul“ verneigt sich vor den Griechen

Das drückt sich nicht nur im ZEMIAL-Cover „Sleeping Under Tartarus“ und im altgriechischen Titel „Κέρβερος“ (latinisiert: Kerberos) aus, sondern auch musikalisch. Immer wieder treten die klassischen ILLUM ADORA-Elemente zurück und machen Platz für leicht schleppende, groovende Momente (zum Beispiel in „Ancient Nekromanteion“) oder für elegische Keyboard-Passagen (zum Beispiel im Titeltrack der EP), wie sie in den Neunzigern charakteristisch waren für eben ZEMIAL, für VARATHRON, für ROTTING CHRIST und andere Legenden der frühen griechischen Szene.

ILLUM ADORA lassen dich Nostalgie spüren!

Damit machen ILLUM ADORA wieder einmal nichts Neues, aber wieder einmal ist das Ergebnis rundum gelungen. Für das, was die „Miasma Of A Damned Soul“-EP sein will, geht sie völlig in Ordnung. Und wer große altgriechische Heldentaten à la „For The Glory Of UR“, „His Majesty At The Swamp“ oder „Thy Mighty Contract“ schätzt, der dürfte beim Hören angenehme Nostalgie verspüren.

20.06.2022
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