Illum Adora - Miasma Of A Damned Soul (EP)

Review

Galerie mit 16 Bildern: Illum Adora - Folter Records 30 Years Anniversary

Vor, nach und zwischen den Full-Length-Alben EPs zu veröffentlichen, ist bei den Koblenzer Black Metallern ILLUM ADORA inzwischen Tradition. So ist es kein Wunder, dass auf das 2021er-Album „Ophidian Kult“ neben der „Screaming From A Chamber“-Split mit den Münsteraner Black/Speed Metallern SPHINX nun die EP „Miasma Of A Damned Soul“ folgt. Wer die letzten beiden Alben sowie die bisherigen kürzeren Veröffentlichungen der Band mochte, der wird auch mit dieser EP zufrieden sein – so viel ist klar. Aber heißt das, dass die Koblenzer darauf genauso klingen wie zuletzt?

Klingt wie ILLUM ADORA – aber nicht nur

Die Antwort lautet: ja und nein. Denn obwohl Hurricane Hellfukker, der Kopf hinter ILLUM ADORA (und Sänger der oberkultigen ZARATHUSTRA) sein Rezept nicht grundlegend verändert hat, klingen auf „Miasma Of A Damned Soul“ leicht andere Einflüsse durch. Denn waren „…Of Serpentine Forces“ und „Ophidian Kult“ noch ganz der alten deutschen Black-Metal-Schule der Achtziger und Neunziger gewidmet, so klingt die 2022er-EP nach einer kleinen Verneigung vor der frühen griechischen Szene.

„Miasma Of A Damned Soul“ verneigt sich vor den Griechen

Das drückt sich nicht nur im ZEMIAL-Cover „Sleeping Under Tartarus“ und im altgriechischen Titel „Κέρβερος“ (latinisiert: Kerberos) aus, sondern auch musikalisch. Immer wieder treten die klassischen ILLUM ADORA-Elemente zurück und machen Platz für leicht schleppende, groovende Momente (zum Beispiel in „Ancient Nekromanteion“) oder für elegische Keyboard-Passagen (zum Beispiel im Titeltrack der EP), wie sie in den Neunzigern charakteristisch waren für eben ZEMIAL, für VARATHRON, für ROTTING CHRIST und andere Legenden der frühen griechischen Szene.

ILLUM ADORA lassen dich Nostalgie spüren!

Damit machen ILLUM ADORA wieder einmal nichts Neues, aber wieder einmal ist das Ergebnis rundum gelungen. Für das, was die „Miasma Of A Damned Soul“-EP sein will, geht sie völlig in Ordnung. Und wer große altgriechische Heldentaten à la „For The Glory Of UR“, „His Majesty At The Swamp“ oder „Thy Mighty Contract“ schätzt, der dürfte beim Hören angenehme Nostalgie verspüren.

20.06.2022

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36998 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

17 Kommentare zu Illum Adora - Miasma Of A Damned Soul (EP)

  1. nili68 sagt:

    >Hurricane Hellfukker<

    Soll das cool sein, oder entgeht mir die unterschwellige Ironie? Ich versteh's echt nicht.
    Die Musik? Ist halt True-Black Metal mit sporadisch süßlichen Keyboards, was dem etwas den "Punch" nimmt, aber gut.. vielleicht verstehe ich's auch einfach nicht mehr, seit ich kein Teenager mehr bin und das Thema Satan mich nicht mehr hinter'm Ofen hervorlockt.. zumindest nicht auf solche Weise.

  2. azl sagt:

    Du vergisst so legendäre Textzeilen wie „The goat ov fuck with cock ov fire“ von Belphegor

  3. nili68 sagt:

    Tja Black Metal, immer für einen Lacher gut.. wobei das ja eigentlich nicht der Sinn der Sache ist, oder bin ich hier völlig auf dem Holzweg? Das sowas ernst gemeint sein soll, will ich mir nicht vorstellen..

  4. azl sagt:

    Das verstehe ich bei Belphegor bis heute nicht. Soll das ernst gemeint aber nur extrem obszön sein oder ist das vielleicht doch nicht so ganz ernst gemeint? Das weiß wohl nur der Helmuth

  5. der holgi sagt:

    wen interessiert es ob es ernst gemeint ist?

    ist es wichtig für euch ob die Hair Metal Bands seinerzeit wirklich auf Makeup und Strumpfhosen standen? haben die das ernst gemeint? oder ob Manowar es ernst mein(t)en mit ihren Fell-Tangas und eingeölten Körpern? haben es Judas Priest ernst gemeint mit ihrem Dark-Room-Outfit? meinen es all die Metal-Bands wirklich ernst wenn sie den Vikinger-Heldentot besingen?

    hat es Quorthon ernst gemeint wenn er mit Bathory genau diesen Heldentot besang, und dann noch nebenbei Grunge versuchte/machte?

    diese Liste mag man noch unendlich fortführen, allein, es ist kindisch, nicht wahr?

    wenn ihr die Band hier doof findet, dann ist es so, ich mag es auch nicht, sich jedoch über deren Habitus zu echauffieren ist spiessig, und das unter Metallern 🙂

  6. nili68 sagt:

    Naja, ich finde das schon wichtig, jetzt nicht nur auf IA bezogen. Die Themen an sich kann man ja anspruchsvoll umsetzen, Satan, Spiritualität und so. Schammasch z.B. Hair Metal habe zumindest ich von vornherein nicht ernst genommen. Das ist einfach nur Rock ’n Roll (ohne Wertung), aber Black Metal hat da generell einen anderen Ansatz dachte ich immer, von Blödsinn, den es überall gibt und leider auch einen großen Teil ausmacht, mal abgesehen. Kann mich natürlich auch irren.
    Ich bin da halt nicht so der „hauptsache die Mucke knallt-Typ“, aber das kann ja jeder halten wie er will.

  7. nili68 sagt:

    Natürlich ist es am Wichtigsten, dass die Musik passt, aber unpassendes (IMO) Drumherum fällt schon negativ in’s Gewicht.

  8. ultra.silvam sagt:

    „aber Black Metal hat da generell einen anderen Ansatz“ Das Call of the Wintermoon Video von Immortal aus dem Jahr 1992 kennst du aber schon, oder?
    In erster Linie geht’s hier ja um Musik. Bei der ein oder anderen Band spielt dann das Image eine größere Rolle, und klar ist das im Black Metal, genauso wie bei anderen Metal Richtungen, für manche eine Lebenseinstellung. Ob man das jetzt Beschmunzelt oder für total Ernst nimmt, bleibt jedem selbst überlassen.

    Zum Album, kann man sich schon anhören, ist jetzt aber nichts was heraussticht. Da gibts genug Bands die traditionellen 90er Black Metal besser umsetzen.

  9. Interkom sagt:

    Ob ‚die‘ es ernst meinen ist schon mal schwer zu beurteilen, weil es den Black-Metaller nicht gibt. Wenn es offenkundig nicht ernst war, gabs in den 90ern noch Morddrohungen. Allerdings fällt es schon schwer Männlichkeitsgebaren in der Ästhetik von pandageschminkten Opernsängern ernst zu nehmen. Und ob es die Typen selbs ernst meinen ist eigentlich völlig unerheblich, sondern wie es rezipiert wird.

  10. nili68 sagt:

    Ich sage ja nicht, dass Black Metal jetzt eine Sonderstellung hat, aber ich finde, Kunst allgemein sollte zumindest eine ernsthafte Note haben und nicht nur Klamauk sein, für den es natürlich grundsätzlich auch seinen Platz gibt. Bei unfreiwilliger Komik (im Black Metal sehr oft anzutreffen), wird’s nur traurig. Finde ich zumindest.
    Immortal.. ganz ehrlich, wenn ich an Black Metal denke, habe ich dabei nur noch selten die früh 90’s aus Norwegen im Sinn.

  11. azl sagt:

    Daddy, chill.

    „Wichtig“ ist mir das persönlich nicht. Es wäre nur interessant zu wissen, ob das absichtlich oder unfreiwillig komisch ist, das ist im Prinzip auch schon alles.

  12. nili68 sagt:

    Was heißt „wichtig“? Wenn man bedenkt, dass im Leben gar nichts einem erkennbar höheren Zweck dient, von bleibendem Wert ist, dann ist klar, dass es hier nur um Palaver aus Entertainment-Gründen geht. Trotzdem kann man das ja emotional etwas aufpeppen.. 😀

  13. azl sagt:

    @nili ich meinte den Kommentar vom holgi, der Bezug auf meinen nahm 🙂

  14. nili68 sagt:

    Ok, ist nicht immer so klar ersichtlich, was an wen gerichtet ist. Vielleicht bin ich auch nur etwas blöd.. 😀 🙁

  15. Schraluk sagt:

    @holgi
    WORD!

    Hab die hier lustige Kunst-Diskussion auch damals nicht verstanden. Ob Dali sein Ding wohl ernst meinte? Oder Otto Muehl und Otto Nitsch? Oder Jörg Buttgereit? Oder Money Boy? Wenn die was ‚schaffen‘ und ‚entwickeln’ und du drüber sprichst, ist es Kunst. Und die ist losgelöst von der Frage der Ernsthaftigkeit des Künstler. Und du kannst für dich daraus machen was immer du willst. Ich find ‚1/2 Mensch‘ von Neubauten gut. Und spassig. Und Mercyful Fate grossartig. Und erheiternd. Ob die das ernst meinen weiss ich nicht. Ist ja für mich auch total egal. Geht ja um Kunst und nicht um die Frage, ob sie ne Warze im Gesicht hat. Es sei denn es soll so.

    Platte hier find ich übrigens total unspektakulär. Musikalisch gesehen. Wie so oft bei Folter. Aufrichtigkeit hin- oder her.

  16. Schraluk sagt:

    Hermann (!) Nietsch☝️

  17. Wattutinki sagt:

    „Ich sage ja nicht, dass Black Metal jetzt eine Sonderstellung hat, aber ich finde, Kunst allgemein sollte zumindest eine ernsthafte Note haben und nicht nur Klamauk sein, für den es natürlich grundsätzlich auch seinen Platz gibt.“
    Da muss ich dir zustimmen. Gerade echter Black Metal, nicht dieser NB Plastikmüll, ist ernst gemeint und nicht angebiedert oder lustig, nur um damit Dollars zu machen. Echte Kunst hat nichts mit Verkaufszahlen zu tun, aber das wollen die meisten Mitläufer nicht wissen. Für die sind möglichst viele Fans ein Qualitätsmerkmal.