Vielen Puristen in der Black-Metal-Szene ist die rumpelige Produktion ja heilig. Nur so käme die gesuchte Rohheit voll zur Geltung. Hinzu kommt der DIY-Charakter, auf den gerade in der gegenwärtigen Zeit wieder verstärkt Wert gelegt. Der Einzelkämpfer, der in seinem Keller, sorry, seiner Grotte, Höhle oder wahlweise seinen Katakomben sitzt und sein ganzes Herzblut in die Songs legt. Auf mich wirkt das ganze leider irgendwie arg aus der Zeit gefallen. Und vor allem: Es geht nicht selten auf Kosten der Musik. So auch bei der neuen EP von ILLUM ADORA.
ILLUM ADORA – Perlen aus dem Keller
Unter dem Grottensound (der Witz war von langer Hand geplant) verstecken sich nämlich einige Perlen, die eben aufgrund der Produktion leicht untergehen können. ”Infernum Et Necromantium” oder ”Oscurita Medievale“ sind einfach zu gut, weil vielschichtig, um in diesem rauen Gewand glänzen zu können.
Die Bassdrum klingt nach einem ausrangiertem Reisekoffer (Ja, No Trigger, ich weiß) und Hurricane Hellfukker´s Shouts könnten sich besser abgemischt sicherlich gelungener in das Gesamtgefüge integrieren. So nerven sie ehrlich gesagt ein wenig.
Infernum Et Necromantium hat eine Chance verdient
Wer also nicht beinharter Fan oder Rezensent der Platte ist, wird da wohl schnell abschalten und das Ganze vergessen. Sicherlich ist nicht alles Gold, was , nunja, glänzt, siehe ”Master Of Contempt”. Aber ”Infernum Et Necromantium” hat eine Chance verdient. Und die könnte der geneigte Hörer ILLUM ADORA so leider zu schnell verwehren.
Jeder Fan der zweiten Welle wird das hier bzw die Produktion zu schätzen wissen. Tolles Album! Unbedingt reinhören