ILLOGICIST sind eine italienische Death Metal-Band. Hellhörig wurde ich, als ich erfuhr, dass zur Aufnahmezeit des Zweitwerks „The Insight Eye“ Marco Minnemann, seineszeichens Drummer bei NECROPHAGIST, die Felle drosch. Er ist inzwischen ersetzt worden, aber die vorliegende CD bietet sein unverwechselselbares Schlagzeugspiel. Wie man sich denken kann, sind die Vorbilder von ILLOGICIST im vertrackt-hakeligen Death-Bereich zu suchen, so könnte man also DEATH, CYNIC, ATHEIST, DECAPITATED oder NECROPHAGIST anführen.
Selbst beschreibt sich die Band als „rhythmisch asymetrisch“, „dissonant“ und „technisch“, was alles zutrifft. Allerdings behalten ILLOGICIST durchaus den Song im Blick, eine Faktum, das ja in diesem Genre nicht unbedingt zum Standard gehört. Der Gesang ist zumeist keifend vorgetragen, aber auch Grunts werden geboten. Auf jeden Fall ist eine Menge Trauer und Frustration in den Tracks untergebracht. Helle Momente gibt es kaum, das Riffing schreddert sich auch schon mal an älteren SLAYER, sagen wir mal der „South Of Heaven“-Phase, entlang.
Die Bassläufe sind meines Erachtens beinahe Jazz-Death, vielleicht mögen ILLOGICIST ja auch MESHUGGAH. Gelungen sind diese Songs, seltsam abweisend scheinbar zunächst, dennoch verlockend, anziehend letztlich. Es gibt keinerlei Kompromisse, Core hält nicht Einzug, keine Clean Vocals oder andere Zugeständnisse an den Mainstream. Technisch auf hohem Niveau wird sauber gegen die Konvention gespielt. Die Bassläufe verwirren, sie tönen mal abgehackt („Soundless Pain“) oder führen eine traurige Melodie („The Absolute Or Nothing“, „Core“).
Verwinkelt gehts durch mechanische Irrgärten, doch wer sagt, dass ein Weg immer gerade zum Ziel führen muss? Nun, hier gibt es nämlich schon einen Faden, rot ist er nicht gerade, eher schwarz und daher nicht leicht zu finden. Das macht die CD gut. Bandleader Luca Minieri (Gitarre und Vocals) hat die Produktion des Albums im Dissonant Studio in Italien äußerst gut hinbekommen. Und Mika Jussila in seinem Finnvox hat hier bezüglich des Masterings endlich mal wieder eine Klassearbeit abgeliefert. Wem obengenannte Bands gefallen, der höre mal in dieses kleine dunkle Juwel hinein.
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