Female-fronted Black Metal ist ja nicht so häufig anzutreffen. Somit könnte eine Band wie die aus Dänemark stammenden ILLNATH mit ihrem dritten Streich “Third Act In The Theatre Of Madness” sehr wohl für Aufmerksamkeit sorgen. Dies tun die Musiker allerdings nur auf den ersten Blick, denn abgesehen von der Frontdame war es das dann auch mit den Besonderheiten.
Im Grunde bieten ILLNATH Standard-Tim-Burton-Black-Metal, welcher zwar im Ansatz düster, aber nicht wirklich beklemmend rüberkommt und, böse gesagt, wie eine billige Kopie der Szenegrößen CRADLE OF FILTH klingt. Auch wenn die Kompositionen für sich gesehen recht griffig klingen, fehlt es einfach an der Essenz, welche dem Hörer kalte Schauer über den Rücken jagt. Somit verlieren die Musiker mit fortlaufender Spielzeit einfach an Überzeugungskraft und schaffen es nicht, den Hörer bei Laune zu halten. Auch die immer wieder auftauchenden, recht unpassend positiv wirkenden Soli von Gitarrist Pete Falk sorgen weniger für Abwechslung, als dass sie den vorhandenen Fluss stören und “Third Act In The Theatre Of Madness” in ein ungewollt komisches Konzept zwängen.
Dies ist eigentlich recht bedauerlich, denn im Kern hätten ILLNATH das Potential, wirklich aussagekräftige Musik zu schreiben. Songs wie “Third Act” knallen schön nach vorne und bieten über die gesamte Länge einen schönen Spannungsbogen. Dem steht auch “Shorthanded” in nichts nach und so haben sich auf “Third Act In The Theatre Of Madness” ein paar sehr interessante Stücke versteckt. Auch technisch ist dabei alles in bester Ordnung. Zwar liefert kein Musiker eine Leistung ab, die einen ehrfürchtig auf den Boden sinken lässt, aber sie wissen sehr wohl, wie sie ihre Instrumente zu bedienen haben. Auch Frontfrau Mona Beck überzeugt voll und ganz mit einer äußerst soliden Gesangsleistung.
Kurz gesagt: ILLNATH haben gute Ansätze auf “Third Act In The Theatre Of Madness” versteckt, aber diese müssen erstmal gefunden werden, denn sie werden von der Vorhersehbarkeit und der mangelnden Eigenständigkeit überschattet. Dies lässt die Dänen leider nur wie Standardkost erscheinen und verweigert ihnen den Zugang zu höheren Sphären.
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