Illdisposed - Burn Me Wicked

Review

Galerie mit 13 Bildern: Illdisposed - Party.San Metal Open Air 2023

ILLDISPOSED und die Zusammenarbeit mit Labels – ein Kapitel für sich. Nach Roadrunner Records zog es die Herren zu AFM Records, wo sie mit „The Prestige“ lediglich ein kurzes Gastspiel hinlegten, bevor sie Anfang des Jahres bei Massacre Records unterschrieben – ihr aktuelles Label also, welches sich nicht nur der Veröffentlichung des neuen Albums, sondern auch gleich der Neuauflagen von „1 – 800 Vindications“ und „Burn Me Wicked“ annahm. Um letztere Platte geht es in dieser Rezension. Dass Wiederveröffentlichungen sich immer eines skeptischen Blicks unterziehen müssen, braucht, denke ich, nicht weiter erläutert zu werden, vor allem wenn besagtes Album erst drei Jahre auf dem Buckel hat und noch dazu nicht vergriffen ist. Allerdings soll hier nun keine Diskussion über Sinn und Unsinn eines solchen Re-Releases abgehalten werden.

Denn „Burn Me Wicked“ ist ein wirklich starkes Album gewesen, beherrscht von einem unglaublichen Groove. Bereits mit dem Opener „Shine Crazy“ räumen die Dänen mächtig auf. Dass sie dabei immer wieder experimentell werden, macht sie umso stärker. Hohe Clean-Vocals, übrigens von Gastsänger Mikkael Sandager (MERCENARY), und einige elektronische Spielereien sind hier am bemerkenswertesten. Dazu gesellen sich dann gerne Riff-Mauern, ein paar peitschende Doublebass-Attacken, aber vor allem im brachialen Midtempo angesiedelte Songs. „Back To The Streets“, „Throw Your Bolts“ und „The Window Black“ sind nur kleine Beispiele für brutale Songs, die so unverkennbar zu ILLDISPOSED gehören, wie Kaffee zu einem Großteil der Redaktion von metal.de. Die pure Unterhaltung, die dann auch den nötigen Schuss Humor zwischen die brachialen Riffgewitter setzt, liefert das abschließende „Illdispunk’d“ („Die eierlosen Nutten“). Wer den Song bisher nicht kennt, hat eindeutig etwas verpasst, denn neben dem etwas punkig angehauchten Song, ist es gerade der Text, der neben dem fantastischen Groove immer wieder zu Lachanfällen hinreißt – und das sogar in Deutsch, Englisch und Dänisch. Vergessen werden darf bei diesem ohnehin sehr guten Album nicht, dass das eigentlich Interessante an Wiederveröffentlichungen die Bonustracks sind. Zwei davon befinden sich auf der Platte, und während „Dark“ selbst in der Liveversion ein absoluter Brecher ist, schafft es „Weak Is Your God“ nicht ganz, an den erstgenannten Song heranzukommen. Für Liveaufnahmen ist der Sound aber authentisch und trotzdem druckvoll, was die Bonustracks zu einer wirklichen Aufwertung des Silberlings macht.

Ob die beiden Stücke einen Kauf des Re-Release rechtfertigen, wenn man bereits die Erstauflage sein eigen nennt, wage ich dennoch zu bezweifeln. Klar, Livestücke sind ganz nett, aber nur für zwei noch mal den vollen Preis raushauen? Das muss nicht sein. Wer aber „Burn Me Wicked“ noch nicht im Schrank zu stehen hat, sollte sich diese Version zulegen, denn neben einem überzeugenden Album liegen hier zwei Liveaufnahmen von absoluten Ausnahmestücken der Bandhistorie mit bei.

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30.08.2009

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