Ill Niño - Revolution Revolucion

Review

Bei Ill Nino handelt es sich um einen weiteren Neo-Thrash-Newcomer aus dem Hause Roadrunner . Gleichzeitig ist es die Band des ehemaligen Pro-Pain-Schlagwerkers Dave Chavarri, der fünf Mitstreiter, die größtenteils aus Südamerika kommen, um sich geschart hat und mit „Revolution Revolucion“ ein Hammerdebut eingeprügelt hat. Ill Nino zelebrieren auf ihrem Erstling groovigen Neo-Thrash, der an Labelkollegen wie Machine Head oder, wenn sie richtig Gas geben, an Slipknot erinnert. Hinzu kommt mit Cristian Machado ein erstklaasiger Sänger, der sowohl Corey Taylor- und Rob Flynn-like aggressiv shouten, als auch melodiöse Gesangslinien a la Chester Bennington (Linkin Park) einwandfrei rüberbringen kann, womit abwechslungsreicher Gesang und absolut eingängige Refrains („Unreal“, „Predisposed“, „I Am Loco“) garantiert sind. Was die Instrumentalabteilung angeht, werden auch keine Gefangenen gemacht. Ill Nino haben paketweise Killerriffs und -grooves am Start („If You Still Hate Me“, „Rumba“, „Rip Out Your Eyes“), die meine Vorfreude auf die kommende Machine Head-Tour, bei der sie Support sein werden, ins Unermessliche steigen lässt. Nackenschmerzen, blaue Flecken und Prellungen werden unausweichlich sein! Für manche mag das hier jetzt alles wieder wie uneigenständige, abgekupferte Musik klingen, doch auch diese Behauptung lässt sich widerlegen. Ill Nino verstehen es aufgrund ihrer südamerikanischen Wurzeln nämlich wunderbar, ihre Songs mit brasilianischen Tribalelementen, eingestreuten spanischen Vocals („Nothing’s Clear“) oder dem Einsatz einer Flamenco-Gitarre (!!!) aufzulockern, was diese CD absolut originell und eigenständig macht. Leider sind den sechs Ninos gegen Ende der Scheibe wohl die Songideen ausgegangen, weswegen die letzten beiden Stücke im Gegensatz zum Rest eher belanglos wirken und mehr als acht Punkte nicht drin sind. Trotzdem ist Ill Ninos Debut ein sehr starkes Album geworden, das mit „Rumba“ den besten Neo-Thrash-Song dieses Jahres enthält und Lust auf mehr von den Südamerikanern macht. Wärmstens zu empfehlen!

11.11.2001
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