Ikuinen Kaamos - Fall Of Icons

Review

Vor 3 Jahren war „The Forlorn“, das Erstlingswerk der Finnen IKUINEN KAAMOS, das Debütalbum des Jahres. Umso gespannter war ich auf den sicherlich nicht nur von mir heiß erwarteten Nachfolger „Fall Of Icons“. Kann das neue Album die hohe Qualität des Vorgängers halten oder vielleicht sogar toppen, oder wird es gar ein Reinfall?

Nun, soviel vorab: Eine Enttäuschung steht uns hier nicht ins Haus. Wie auch schon auf dem Debüt vermischen IKUINEN KAAMOS melodischen Death Metal mit Progressive Metal und psychedelischen Anklängen. Von den einstigen Black-Metal-Wurzeln (sägende Gitarren, Blast Beats) ist indes nichts mehr übriggeblieben. Die Stimmung ist durchgehend düster, melancholisch, traurig bis aggressiv, die Atmosphäre dicht. Der progressive Ansatz wurde deutlich forciert, so klingt das kontrastreiche „Fall Of Icons“ wie eine etwas härtere Version der schwedischen Genre-Könige OPETH. Die starke Ähnlichkeit zu den Brüdern im Geiste zeigt sich an den vielen akustischen Intermezzi, an der häufigen dynamischen Herangehensweise an die einzelnen Stücke, den progressive Rhythmen, dem Wechselgesang, den zuhauf vorhandenen Leads und Soli, die komplexen Strukturen. Streng genommen könnte man hier sogar von einer Kopie sprechen, aber IKUINEN KAAMOS haben doch noch genügend eigenen Charakter, um nicht als bloßen Abklatsch zu gelten. So ist gerade der wehmütige Anklang (typisch finnisch) stärker ausgeprägt als bei Mikael Åkerfeldt und Co., und der gute Mikael kreischt sich auch nicht die Seele aus dem Leib, dafür ist sein Growling deutlich markanter als von Kollege Risto Herranen.

Keine Frage, IKUINEN KAAMOS sind äußerst versierte Musiker, die es verstehen, hypnotisierende Stücke von hoher Qualität und vielen Spannungsbögen zu zelebrieren. Keine klassischen Mitpfeifnummern vom Wochenendausflug in die Hölle, aber starker Ähnlichkeit zu OPETH. Mir gefällt’s.

12.02.2010

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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