Ifrinn - Ifrinn

Review

Mal wieder haben Iron Bonehead Productions einen Volltreffer gelandet, als sie das Release der ersten Demo der Schotten IFRINN für sich beansprucht haben. Dieses ist selbstbetitelt, beinhaltet ein Intro, ein Zwischenstück und drei „volle“ Songs, und wurde Ende März digital sowie als 12″-LP veröffentlicht. Und es zeigt: Wer auf obskuren, morbiden Black Metal steht, der sollte IFRINN definitiv auf dem Schirm haben.

IFRINNs Demo: schwerfällig, hintergründig, hart groovend

Drei Minuten Ambient-Intro (namens „Descent Into Shining Labyrinths“), das mag gewagt sein – aber es beschwört nette Erinnerungen an die eine oder andere Underground-Black-Metal-Perle aus den Neunzigern herauf. Diesen Eindruck zerschlagen IFRINN jedoch, sobald der Opener „Oracular Phantasms“ anfängt: Mit Neunziger-Jahre-Black-Metal hat die Musik auf der „Ifrinn“-Demo wenig zu tun, stattdessen bieten sie wenig greifbaren, obskuren Black Metal der Marke DEATH FORTRESS und ähnliche. Meist im Midtempo gespielt und mit dem einen oder anderen Nicken in Richtung Death Metal ausgestattet, wälzen sich IFRINN damit schwerfällig und hintergründig in das Bewusstsein ihrer Hörer. Die „Ifrinn“-Demo kann nur schwerlich als „eingängig“ beschrieben werden (das melodische Lead-Motiv im Rausschmeißer „These Darkened Shrines“ einmal ausgenommen), und dennoch beißen sich die vier Songs der Schotten in den Gehörgängen fest.

Dafür sorgen vor allem das repetetive Songwriting und der hintergründige, aber durchaus emotionale Gesang. Denn IFRINN setzen auf ihrer Debüt-Demo auf Songstrukturen, die nur schwerlich als komplex durchgehen könnten – den meisten Songs reichen zwei, drei Parts bei Spielzeiten zwischen sieben und acht Minuten, um die Komposition aufzubauen. Langweilig wird das Material der „Ifrinn“-Demo trotzdem nie, denn die wenigen Parts sind dafür umso besser und wirkungsvoller: die wiederholt auftauchende Leadgitarre in „Dweller Within The Gulf“, der schwere Midtempo-Groove in „Oracular Phantasms“, das eindringliche Gitarrenmotiv und der leicht choral anmutende Gesang in „These Darkened Shrines“: Wenn IFRINN einen funktionierenden Part gefunden haben, dann wälzen sie ihn so lange aus, bis er sich endgültig im Kopf des Hörers festgesetzt hat … aber nicht so lange, dass es langweilig und überflüssig wirkt. Und dann wäre da noch der Gesang: emotional, nie in den Vordergrund gemischt, sondern aus dem Hintergrund nach vorne krakeelt, ohne Schönheiten, sondern pure Wut und Aggression, das sind die Vocals der „Ifrinn“-Demo.

„Ifrinn“: Nichts für Schöngeister und Avantgarde-Progger

IFRINNs Debüt-Demo ist also nichts für Schöngeister und noch weniger für Leute geeignet, für die gute Songs keine Wiederholungen und keine einfachen Strukturen beinhalten dürfen. Wer hingegen auf einfachen, aber wirkungsvollen, morbiden Black Metal mit viel Midtempo-Groove und Eindringlichkeit steht, der ist bei IFRINN an der richtigen Adresse. Ein Muss für Fans von, zum Beispiel, den genannten DEATH FORTRESS oder VEILED.

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...
21.04.2016
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