If These Trees Could Talk - The Bones of a Dying World
Sophia Kostudis 
Frische Ware aus Ohio: Das neue IF THESE TREES COULD TALK-Album ist da. „The Bones Of A Dying World“ fügt sich ziemlich folgsam in die bisherige Diskografie ein und birgt kaum großartige Überraschungen. Dennoch verfehlt es seine – und die der Vorgängeralben – genretypische Wirkung kaum und lullert den Post-Rock/Metal-Sympathisanten für eine knappe Stunde in einen Zustand angenehmen Gedankenverlustes. Das ist vor allem der großzügigen gitarristischen Ausstattung zu verdanken: Mit drei derlei Instrumenten schaffen IF THESE TREES COULD TALK wahlweise dichte, intensive, kontrastreiche und transparente Momente. Das geht schon beim Opener „Solstice“ gut los, in dem zarte Zupferei, schöne Soli und beinahe derbes Riffing zum Zug kommen. Vor allem aber braucht es keine drei Takte, um zu wissen, wer da klimpert.
Im darauffolgenden „Swallowing Teeth“ kommen zwischen dem fluffigen kollektiven Geplänkel lauschenswerte Basslinien zum Vorschein. Der stetige, dezente Groove gibt diesem Track die nötige Finesse, die leider im letzten Drittel der Platte bei ähnlich gemäßigten Titeln irgendwie verloren geht. Zunächst wird aber in „Earth Crawler“, und letztendlich auch in „After The Smoke Clears“, schön auf den Schlamm hauen, was günstigerweise den etwas pappigen Sound des Schlagzeugs schluckt. Ganz ohne Drums kommt hingegen das kurze, träumerische „The Here And Hereafter“ aus. Ein instrumentaler Schmachtfetzen quasi. Schön.
„Iron Glacier“ ist dermaßen typisch IF THESE TREES COULD TALK, dass die Rezensentin glatt die komplette Diskografie danach filzt, ob der Track nicht bereits veröffentlicht wurde. Das ist nicht unbedingt ein Zeichen für opulente Innovation. Aber die vermisst man auch nicht zwingend, wenn Bewährtes gute Dienste leistet. Jedoch hätte die „The Bones Of A Dying World“ noch den einen oder anderen Knaller vertragen. Trotzdem ist sie ein solides Werk und wird der Post-Rock-Gemeinde und ausgemachten Fans sicherlich einige Minuten versüßen.
Seh ich ähnlich. Aber Post rock/metal braucht ganz insgesamt neuen Wind. Das war auch bei der kokomo Platte genauso (und doomina, neuer Russian circles Track, tides from Nebula usw.). Mit „Post“ hat das wenig zu tun. Natürlich soll sich eine Band nicht zwingend neu erfinden und den Status zu erreichen nach „3 Takten“ erkannt zu werden spricht auch für die Band aber Post Rock leidet an dem selben Problem mit dem Stoner Rock schon lange zu kämpfen hat. Es klingt einfach alles gleich und alles wurde schon gehört.