Allein der Name ID:EXORCIST lässt einen erstmal eher an eine Industrial Band denn an melodischen Death Metal denken. Aber so schnell kann man sich täuschen, denn extrem solide und spielerisch einwandfrei schmettern uns die Finnen unter dem Banner “Paths To Exile“ neun Todesblei-Kompositionen um die Ohren, die sich gewaschen haben.
Dabei werden beim Hören des neuen Langeisens hier und da Erinnerungen an die glorreichen Zeiten von ILLDISPOSED als auch an THE PROJECT HATE MCMXCIX wach. Aber auch die Franzosen DESTINITY könnten als Vergleich herangezogen werden, wobei die Musik von ID:EXORCIST trotzdem immer die richtige Portion Eigenständigkeit besitzt und nicht einfach als billige, ideenlose Kopie durchgeht. Nach vorne treibende Riffs, eingängige Melodien und mächtige Growls machen aus “Paths To Exile“ ein rundes Gesamtpaket, welches schnörkellos aber nicht einfältig daherkommt. Besonders wenn die Musiker wie in “Part II (Home)“ etwas langsamer zu Werke gehen, präsentieren sie ihre besten Seiten und bestechen mit der selben Intensität wie ihre Landsleute von INSOMNIUM. Aber auch die heftigeren Stücke der Marke “Kill For A Cure“ besitzen definitiv ihren Reiz. Zwar wird das Gaspedal selten bis gar nicht komplett durchgedrückt, aber dafür punkten die Finnen mit einer extremen Wucht. Das Einzige, was man bei ID:EXORCIST als Schwachpunkt kritisieren könnte, wäre der sporadisch auftauchende cleane Gesang, welcher leider zu keiner Sekunde an die mächtigen Growls von Jaakko Mäntymaa heranreichen kann. Ansonsten gibt die Band aber keinerlei Angriffsfläche und bietet fett groovenden Melodic Death Metal mit einem leicht modernen Anstrich, welcher auch durch die druckvolle Produktion nochmal passend unterstrichen wird.
Fans der oben genannten Bands sollten bei “Paths To Exile“ einmal reinhören. Hier wird skandinavischer Melodic Death Metal geboten, wie er sein muss!
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