Dass in den letzten 30 Jahren noch niemand anderes auf den einfallsreichen Titel ICY STEEL gekommen ist, verwundert mich jetzt doch ein bisschen. Denn dieser Name ist so ziemlich das Einzige, was auf der Scheibe der Italiener eigenständig ist. Doomig angehauchten True Metal wollen sie spielen. Die Nachfolge ihrer Landsleute von DOOMSWORD wollen sie antreten.
Alles schön und gut. Doch wer braucht heute die schlechte Kopie einer eh schon nicht so tollen Undergroundkapelle? Niemand.
Von der im Infoblatt zitierten „Erhabenheit, Heavyness und Melodiösität“ kann ich hier jedenfalls weit und breit nichts ausmachen. Das mag zum einen daran liegen, dass der matschige, völlig altbacken klingende Sound mich abschreckt oder vielleicht auch daran, dass ICY STEEL zum Teil derart neben dem Takt liegend herumeiern, dass sich sämtliche Fußnägel hochrollen. Timingschwankung allez! Oder es liegt einfach daran, dass ICY STEEL gar keine „Erhabenheit, Heavyness und Melodiösität“ haben? Denn die meist überlangen Titel dümpeln doch erschreckend vor sich hin, ohne irgendwann mal zu Potte zu kommen.
Das ganze uninspirierte Gedudel erinnert mich ab und zu an MAIDEN in den letzten Jahren, ohne auch nur im geringsten an deren (leider auch nicht mehr wirklich hohes) Niveau heranzureichen. Und die von MANOWAR abgekupferten Hörspielsequenzen entlocken jedem Metaller allerhöchstens noch ein müdes Gähnen. Diese Scheibe kann allerhöchstens True Metal-Komplettisten oder Allessammlern ans Herz gelegt werden. Allen anderen empfehle ich: spart euch die Kohle lieber und zieht euch was von den ersten drei OMEN Scheiben rein. Da gibts all das, was ICY STEEL noch fehlt: „Erhabenheit, Heavyness und Melodiösität“. Und zwar im Überfluss.
Jawoll, endlich mal einer, der OMEN zu würdigen weiß… Das war noch truver Metal… Ach so, hier gehts ja um ICY STEEL. Die sind ganz gemein schlecht, sorry.