Icon Clan - Rock N' Roll Rodeo
Review
Rock aus Finnland? Da gibt es eigentlich nur zwei Alternativen: Düster-romantische Klänge der Marke HIM oder Spaß-Rock ala LORDI. Bereits ein Blick auf den Titel des dritten Albums der Helsinikijaner von ICON CLAN sollte die Frage beantworten, für welchen Stil sich die Herren entschieden haben. Zwar wird im Infoschreiben MOTÖRHEAD als ein Vorbild genannt, doch ist zumindest „Rock n‘ Roll Rodeo“ nicht wirklich im Fahrwasser der Briten.
Stumpf ist Trumpf ist auch bei ICON CLAN das Motto, doch die Finnen gehen in ihren Songs noch erheblich eingängiger und ’spaßiger‘ vor. Spaßig ist hier allerdings nicht im Sinne von humorvoll zu verstehen, vielmehr klingen ihrer Stücke nach typischem Party-Rock, den man sich gut als Untermalung für amerikanische Teenie-Filme vorstellen kann. Tiefgang braucht also niemand zu erwarten, muss ja aber auch nicht immer sein. Der Songaufbau ist dementsprechend wenig variabel, alles dient dem eingängigen Refrain mit Mitsing-Charakter, es gibt diverse fröhliche Soli und, wenn man mal ein wenig härter wird, das ein oder andere Punk-Riff. Als recht schwach empfinde ich bei ICON CLAN den Sound, denn diesem fehlt eine ordentliche Portion Druck, wie man sie von erwähnten LORDI oder auch TURBONEGRO kennt, so dass der Rock’n’Roll des Trios leider ein wenig zahnlos wirkt.
Aber auch generell kann „Rock n‘ Roll Rodeo“ nur bedingt überzeugen. Die Songs und auch die Texte sind einfach zu simpel, zu vorhersehbar und zu unoriginell. Sicher, bei einer ordentlichen Party mit mindestens genauso ordentlich viel Bier in der Leber dürfte so manchen Feierwütigen vielleicht die Lust zum Mitsingen packen, das ist vermutlich auch der Anspruch und das Zielpublikum von ICON CLAN. Für größere Ziele ist der Bulle, den die Finnen zur Verfügung stellen, aber beileibe noch nicht wild genug – Partymucke eben.