Hinter dem Projekt ICE AGES verbirgt sich Richard Lederer, der manchen wohl auch von SUMMONING und den VERBANNTEN KINDERN EVAS bekannt sein dürfte. Geschlagene acht Jahre hat sich der gute Mann Zeit gelassen, um sein mittlerweile drittes Album auf die Menschheit loszulassen.
Bezeichnet wird die musikalische Ausrichtung von ICE AGES als „Melodic-Industrial-Darkwave“. Ich finde allerdings, diese Bezeichnung passt nicht so recht. Denn wer jetzt melodischen Elektro/Wave im Sinne des Future-Pop erwartet, wird enttäuscht sein, wenn er „Buried Silence“ hört. Die Grundstimmung der Platte ist nämlich durch und durch negativ, ja fast schon hoffnungslos.
Anders als die meisten Bands des elektronischen Genres verzichten ICE AGES fast gänzlich auf die gewohnten Beats. Es herrscht eher eine Art elektronisches Schlagwerk vor, als ob jemand gar kräftig eine Stahlplatte mit einem Hammer bearbeitet. DEPECHE MODE haben sowas in ihren Anfangsjahren ganz gerne mal gemacht.
Der Gesang von Richard Lederer dagegen bewegt sich meistens eher im Bereich des Harsh EBM oder Aggrotech, ist also aggressiv und verzerrt, wie man es etwa von Formationen wie GRENDEL oder HOCICO kennt.
Wenn auch die Produktion sehr fett und druckvoll ausgefallen ist, so fehlt „Buried Silence“ doch leider der ein oder andere Hits, ein Song der aus der Masse heraussticht.
So bleibt Album Numero drei des Herrn Lederer nur ein solides bis gutklassiges elektronisches Werk, das irgendwie nicht so richtig auf den Punkt kommt.
Fans von :WUMPSCUT: zu Zeiten von „Wreath Of Barbs“ könnten allerdings gerne mal ein Ohr riskieren.
Ich hatte anfangs meine Probleme mit der Scheibe – die archaisch anmutende Rhythmik ist doch ziemlich sperrig. Richtig schmissig wirkt das nicht, eher gequält, kriechend, hypnotisch. Und so schälen sich nach einiger Zeit eine Reihe Hits aus der Klangkruste. Interessante Mischung aus Darkwave und Steinzeit-Industrial.
Es gibt ein neues Album von dem Industrial/EBM Projekt ICE AGES von Protecor aka Richard Lederer (Summoning, Die verbannten Kinder Evas). Ich finde es saugeil, auch Summoning Fans sollten unbedingt mal reinhören, viele Melodien hätte auch auf einem Summonig Werk veröffentlicht werden können.
https://iceages.bandcamp.com/album/coma?fbclid=IwAR0hKRW6fcEPZN6KXfK3KAzTfddaB4IHwDuoeFQJhfmmtFpKTL2DMizynJo
Naja, deren Musik besteht auch aus Tönen, aber damit hört die Gemeinsamkeit zu Summoning auch auf. Es gibt bestimmt auch ’ne Parallele zwischen Mozart und irgend ’ner Grindcore-Band. Je nachdem, wie großzügig man „Parallele“ auslegt..
Hast Du hier mal konkret reingehört? Ich finde Samples und Melodiebögen sind tlws. durchaus Summoning kompatibel.
Ich finde es auch gar nicht so Industrial like, damit kann ich normalerweise eigentlich wenig anfangen.
Nachdem ich das neue Album heute intensiv gehört habe, muss ich sagen schon klasse, aber irgendwie fehlt mir auch was. So ganz ohne verzerrte Gitarren und Drums, ist schon sehr speziell, aber so ganz können es die Elektro Percussions nicht auffangen, finde ich. Dennoch hat das was. Und die Summoning Vibes kommen alleine schon wegen den Gesangslinien auf, das könnte häufig sogar direkt von Summoning stammen. Interessantes Projekt, auch wenn wenn ich Summoning jederzeit vorziehen würde.
Das Klangbild, die Instrumentierung sind aber enorm wichtig. Um bei meinem vorherigen Beispiel zu bleiben, würde ich Mozart im Grindcore-Gewand keinem Mozart-Fan empfehlen. Für Summoning-Fans sehe ich hier i.d.R. nichts zu holen, außer man ist verliebt in Richard Lederer oder so..
„würde ich Mozart im Grindcore-Gewand keinem Mozart-Fan empfehlen.“
Na aber hallo, das wäre sogar die nächste Mozart Evolutionsstufe!
„Für Summoning-Fans sehe ich hier i.d.R. nichts zu holen, außer man ist verliebt in Richard Lederer oder so..“
Verliebt bin ich Abbath, ist klar, aber vor dem Lederer habe ich wirklich den größten Respekt. Definitv einer der Musiker die ich am meisten schätze und mit DVKE auch schon live genießen dürfen.
DVKE mag ich auch. Ich mag auch sowas wie DARK SANCTUARY, ELEND und ARCANA. Auch gegen ICE AGES habe ich nichts. Es ging mir nur um den Vergleich mit SUMMONING. Vielleicht hast du im akademischen Sinne, so musikwissenschaftlich recht, aber trotzdem glaube ich, dass das für Summoning-Fans nichts ist, Richard Lederer hin oder her. So, nun hat’s auch der Letzte verstanden, was ich meine und ich hab‘ 2 Minuten rum gekriegt.. 😀