Ice Age - Waves Of Loss And Power

Review

Mit ICE AGE sind an dieser Stelle nicht die schwedischen Thrasher gemeint, sondern die New Yorker Prog-Kapelle. Diese hat zwar mit den Schweden gemeinsam, dass sie  eine recht lange Bandpause hinter sich haben, musikalisch sind es sonst aber zwei verschiedene Blatt Papier. Ganze 22 Jahre hat es gedauert, bis die Band endlich ihr drittes Album „Waves Of Loss And Power“ präsentieren konnte, welches seit Anfang März in den Läden steht. Die Frage, ob sich das Album für Alt- und Neueinsteiger lohnt muss bei dieser Wartezeit sicherlich gestellt werden.

ICE AGE sind zurück aus der Pause

Die beiden ersten Alben „The Great Divide“ und „Liberation“ erschienen um die Jahrtausendwende und konnten Progfans damals überzeugen. Einflüsse der Band reichen von KANSAS, GENESIS und STYX bis hin zu leichten Prisen von QUEENSRYCHE, RUSH und FATES WARNING. Auch große Supergroups wie TRANSATLANTIC kommen einem beim Hören der Songs des Albums in den Kopf. In den ruhigeren Momenten erinnern ICE AGE zudem gerne an die kanadische Prog-Rock-Legende SAGA.

Ebenfalls an SAGA erinnert das Konzept, bestimmte Geschichten in Songs über mehrere Alben zu erzählen. Vom Debütalbum wird „Perpetual Child“ mit seinem zweiten Teil „Forever“ fortgeführt und über alle drei Alben erstreckt sich der „To Say Goodbye“-Zyklus, der hier das Album beendet.

Auf „Waves Of Loss And Power“ erwarten uns in klassischer Prog-Tradition ausladende Songstrukturen, lange Instrumental-Passagen, eine angenehme Menge an Gitarren- und auch Keyboardgefrickel und ausgeklügelte Spannungsbögen. Aufgelockert werden die Monumentalstücke durch die beiden verhältnismäßig kurzen und straighten Rocker „All My Years“ und „Float Away“, welche sich eher am klassischen Songaufbau orientieren.

„Waves Of Loss And Power“ – Guter Prog mit etwas zu wenig Wiedererkennungswert

Insgesamt erwarten die Hörer:innen auf „Waves Of Loss And Power“ knappe 67 Minuten Prog Rock mit gelegentlich metallischen Ausflügen, welcher Fans der oben genannten Bands sicherlich ansprechen sollte. Der ein oder andere Wow-Effekt innerhalb der Stücke wäre noch begrüßenswert gewesen, aber insgesamt machen Genrefans mit der Scheibe sicherlich nichts verkehrt.

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22.04.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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