Ice Age - Breaking The Ice

Review

(Text: David Drenic)

ICE AGE sind in Schweden absoluter Kult. In den 80ern haben sie mit zwei Demos die dortige Metalszene aufgemischt und dadurch auch eine ziemliche Popularität aufgebaut. Nach einer komplizierten Trennung 1990 und der dadurch lang anhaltenden Pause, dauerte es über 30 Jahre, bis ICE AGE ihr Debütalbum veröffentlichen. Da stellt sich nur noch die Frage, ob sich das Warten gelohnt hat.

Musikalisch bewegt sich „Breaking The Ice“ irgendwo zwischen modernem Thrash und Melo-Death. Harte, aber durchaus sehr melodische Riffs und donnernde Grooves des Drummers bestimmen das Geschehen. An die Vocals muss man sich erstmal gewöhnen, da sie anfangs eher weich wirken und nicht ganz zur Musik passen. Doch allgemein hört sich das Album eher ausgewaschen und uninspiriert an. Das könnte auch daran liegen, dass die Hälfte der zehn Songs (!) Re-Recordings sind. Da hätten sich ICE AGE durchaus mehr Mühe geben können, anstatt 5 Klassiker zu recyclen. Auch wirkt das Album an einigen Stellen etwas träge und vor allem langsam. Dadurch kommt die Energie, die diese Musik eigentlich haben sollte, beim Zuhörer nicht an. Alles in allem bewegt sich „Breaking The Ice“ im musikalischen Standardbereich

Die Besonderheit von ICE AGE lag und liegt nicht in der Musik, sondern im Line-Up. Sie waren zur Zeit ihrer Gründung die erste reine Frauenband in der schwedischen Metalszene. Hätten sie „Breaking The Ice“ vor 30 Jahren veröffentlicht, hätte das Album eine viel größere Wirkung gehabt als jetzt, denn heutzutage sind Frauen in der Metalszene etabliert. Bands wie ARCH ENEMY oder NIGHTWISH sind seit Jahren enorm erfolgreich mit ihrer Musik und zählen zu den größten Vertretern ihrer Genres.

Gerade im Vergleich zu diesen Gruppen, aber auch anderen Formationen desselben Stils, ob jung oder alt, wirkt „Breaking The Ice“ eher durchschnittlich. Da hat sich das Warten nicht so ganz gelohnt.

08.11.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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