„Metal made in Italy“ ist in den letzten Jahren zu einem eher fragwürdigen Qualitätsstandard geworden. Und leider erlebt man auch im Falle von IBRIDOMA keine große Überraschung. Hinter dem hässlichen Cover-Artwork (das grünstichige Bild einer verschwommenen Bibliothek) verbirgt sich völlig belangloses Heavy-Metal-Album. Offensichtlich inspiriert von der NWoBHM versucht man sich an klassischen MAIDEN-Riffs. Das kommt nicht nur zwanzig Jahre zu spät, sondern scheitert auch daran, dass man zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Bruchteil von deren Klasse erreicht.
Der Gesang von Christian Bartolacci hat neben einigen tierisch schrägen Passagen gelegentlich auch starke Momente zu bieten. Dagegen wirkt die Instrumentalfraktion über die komplette Spielzeit hinweg völlig lustlos und uninspiriert. Nicht ein einziges Mal ist hier auch nur der kleinste kreative Geistesblitz erkennbar, alles klingt nach belangloser Fließbandarbeit. Bereits der zweite Hördurchgang kostet eine unglaubliche Überwindung, zu mehr lasse ich es trotz eines ausgeprägten Hangs zum Masochismus nicht kommen.
Im Grunde spricht die nicht vorhandene Marketing-Taktik des Quintetts für sich: Weder die Promo-CD noch der Beipackzettel enthalten eine Tracklist und auch ein Besuch auf der Bandhomepage, die vor etwa einem Jahr zum letzten Mal aktualisiert wurde, hilft hier nicht weiter. So muss diese Rezension etwaige Songtitel leider schuldig bleiben, „Track 4“ klingt aber mit seinem windschiefem Gesang und einer Instrumentalfraktion, die sich offensichtlich zu keinem Zeitpunkt auf einen gemeinsamen Takt einigen kann, ganz besonders grausam.
Die Produktion ist immerhin ganz anständig ausgefallen, an einem miesen Sound kann das Ohrenbluten, das mich beim Hören spontan ereilte, also nicht liegen. Selbst wenn man „Page 26“ jedoch als Demo beurteilt, komme ich nicht darum herum, der Band entweder einen radikalen Stilwechsel und viele Stunden Arbeit im Proberaum oder die sofortige Auflösung ans Herz zu legen.
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