Ibridoma - Goodbye Nation

Review

Im Jahr 2001 in Italien gegründet, entwickelte sich die von Alessandro Morroni, dem Schlagzeuger, und Christian Bartolacci, dem Sänger, gegründete Band ohne Umwege zu einem waschechten Heavy- und Power-Metal-Projekt. Zeitnah folgten erste EPs und zwei Studioalben. IBRIDOMA gewannen Wettbewerbe, spielten einige Shows fernab ihrer Heimat und überzeugten Kritiker aus aller Herren Länder. Mir wirft sich nur eine Frage auf: warum?

Aber zurück zum Anfang: „Goodbye Nation“, dies ist der Name des dritten und 2014 veröffentlichten Studioalbums, ist magere 38 Minuten „lang“ und erschien am 09. Mai über das italienische Label SG Records. Die Riffs, die Kraft und die Arrangements sind schon fast überdurchschnittlich gut. Die Melodien funktionieren, sie gehen ins Ohr und bleiben im Kopf. Typischer europäischer „Gute-Laune-Power-Metal“. Die Schattenseiten des Ganzen sind zum einen die Wiederverwendung funktionierender Riffs, die komplett fehlende Innovation und vor allem der Gesang.

Über mehrere Durchläufe hinweg wünschte ich mir, dass es nicht Christian Bartolacci von IBRIDOMA ist, welcher sich auf „Goodbye Nation“ am Singen versucht. Wäre es ein Hansi Kürsch, ein Andi Deris oder ein Tarek Maghary, so wäre mir das ganze Album glatte sieben Punkte wert. Da es allerdings doch der originale Sänger der Band ist, reicht es gerade so für drei. Warum? Christian Bartolacci singt durch seine Nase, ich denke jeder hatte schon einmal starken Schnupfen und kann sich ungefähr vorstellen, wie sich das Ganze anhört. An Stellen, an welchen die Instrumentalabteilung zum musikalischen Rundumschlag ausholt, kommt der Sänger daher und niest das ganze Gebilde hinfort, weit weg in die Vergessenheit. Es nervt, es stört, es klingt einfach nicht stimmig. Einzig und allein „My Dying Queen“, das durch Ralf Scheepers von PRIMAL FEAR einen internationalen Star auffährt und nicht ganz so genäselt daherkommt, rückt das Album und IBRIDOMA in ein positiveres Licht.

Schaue ich auf das Cover, die Tracklist oder gar das Bandfoto, erinnern mich IBRIDOMA an eine ganz normale Power-Metal-Band. Setzt der Gesang ein, fühle ich mich zurückversetzt in meine früheste Kindheit, im Fernseher läuft der Kinderkanal und die Schlümpfe springen durch das bewegte Bild …

30.07.2014
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