Einmal mehr versucht sich eine Band daran, Metal und -core zu vermischen und ein „höchst eigentümliches Gebräu“ entstehen zu lassen… der Rest ist bekanntlich Geschichte.
Die Jungs hier versuchen sich in der Info zwar an einer „anderen“ Darstellung ihrer Band, indem sie in Form einer (letztendlich nur rein optischen) Täuschung von Metal und Crossover sprechen, tatsächlich jedoch nahezu alle Klischees des Metalcores erfüllen.
Dieses Mal kommt der revolutionäre Gedanke aus Italien und nennt sich I WAS HERE. Es ist schon erstaunlich, was hier an atemberaubender Innovation geboten wird: Breakdowns in Kombination mit harten Riffs, die sich wiederum mit unverzerrtem Geschrabbel abwechseln. Hinzu kommt brutales Gebrülle und schiefer Gesang, der einem die Fußnägel gen Norden klappen lässt.
Der Sound ist für eine Demoproduktion erstaunlich ordentlich und übertrifft tatsächlich so manch professionelle Band, die sich mit hohen Kosten wochenlang in einem Studio einschließen. Dafür immerhin Daumen hoch.
Die Songs sowie die Umsetzung überhaupt lassen jedoch sehr zu wünschen übrig. Grundsätzlich muss man zwar versuchen, sich hier innerlich von der Gesangsleistung zu distanzieren, da diese den Gesamteindruck stark verzerrt, trotzdem bleibt unterm Strich allenfalls ein kleines Fünkchen an Qualität über, das man kaum mit dem Mittelstand in Verbindung bringen kann; zu viele Schwachstellen beherbergt die Musik von I WAS HERE.
Selbst wenn es sich hier „nur“ um ein Demo handelt, müssen I WAS HERE besonders im gesanglichen Bereich nachlegen, denn das ist bekanntlich die halbe Miete. Etwas anstrengend ist zudem, derart eintöniges Material über die Distanz von neun Liedern, bzw. knapp 45 Minuten zu ertragen. Entweder meldet sich der Nackenkamm oder längst vergessene Zahnschmerzen blühen wieder auf, was unterm Strich sehr unschön ist.
Sorry, aber hier bedarf es noch einiger Stunden im Proberaum, bevor man sich die Musik von I WAS HERE über eine Albumlänge anhören kann. Das Gesamtpaket ist einfach noch nicht rund genug, als dass man es unter die Leute bringen kann oder sollte; da hilft halt auch kein guter Sound.
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