Hysterica - All In

Review

Die EP „All In“ ist das erste Lebenszeichen der schwedischen All-Mädels-Band HYSTERICA seit ihrem Album „The Art Of Metal“ aus dem Jahr 2012; und da die Fünf-Track-Scheibe bislang nur in Schweden erhältlich war, legt Attitude Records noch einmal für den kompletten europäischen Kontinent nach – eine gute Entscheidung, denn wenn der Titel „All In“ ein Komplettprogramm verspricht, ist das nicht gelogen.

Dabei kommt es gar nicht mal so sehr auf die instrumentalen Künste der Musikerinnen an, denn die sind nicht mehr als solide, wobei Sängerin Anni De Vil mit ihrem wandlungsreichen Gesangsorgan ihre Kolleginnen SatAnica (Bass), Bitchie (Gitarre) und Hell’n (Schlagzeug) aussticht. Vielmehr bezieht sich dieses vorgeschobene Lob auf die Vielseitigkeit der fünf auf „All In“ enthaltenen Songs, die von vorwärtstreibendem Rock bis hin zur gefühlvollen Ballade reichen – das abschließende, auf der Akustikgitarre vorgetragene „Ease My Mind“ ist dann auch der beste Song in dieser Auswahl.

Die restlichen vier Songs benötigen hingegen ein wenig Anlaufzeit, zünden aber schließlich doch: Angefangen beim mit einer orientalisch angehauchten Gesangslinie versehenen Opener „Lock Up Your Son“, wo die dunkelhaarige Sängerin auch mal infernalisch kreischt, über die Prollrocknummer „All In“ bis hin zum hymnischen „Free Me“. Die genannte Anlaufzeit ist übrigens der Produktion der Scheibe geschuldet, die Markus Jidell (EVERGREY, SOEN, AVATARIUM) zu verantworten hat und gerade der Langzeitwirkung zugute kommt – glattgebügelt geht definitiv anders.

Insgesamt ist „All In“ also eine schicke EP für zwischendurch, die nicht nur Fans von Female-Fronted- und All-Girl-Bands antesten sollten: Coole Songs, ein authentischer Klang und ein paar Mitsingpassagen sollten Grund genug sein, „All In“ eine Chance zu geben.

17.02.2016

- Dreaming in Red -

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