Hypocrite - Edge Of Existance

Review

Neu ? Nein, neu ist „Edge of Existance“ sicher nicht; weder das Album, noch die Songs, noch das Feeling, welches hinter den 12 Melodic Death Tracks steht – immerhin handelt es sich hierbei um die Wiederveröffentlichung des ersten Albums. Höre ich da schon wieder die „Abzockerei“ Rufe laut werden ? Ich kann die kritischen Einwürfe verstehen, vertrete aber, zumindest bei diesem Release, die Ansicht, dass es durchaus Sinn macht, bestimmte Alben der breiten Öffentlichkeit nochmals zugänglich zu machen. Wer die erste Hypocrite noch nicht im Regal stehen hat, sollte ein Ohr riskieren, da die Songs weder angestaubt noch schlecht vertont sind. Im Gegenteil – selbst heute läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn ich solche Perlen des alt-schwedischen Melodic Death zu hören bekomme. Fast unmöglich, den Kopf still zu halten, wenn die Gitarren losbrettern und der variable Death-like Gesang von Johann Haller den Raum erfüllt. Immer wieder kommen Assoziationen zu den vergangenen Highlights von Edge of Sanity (The Spectral Sorrows), Cemetary (Godless Beauty), Dismember oder Heavenwood (Diva) in den Sinn. Lediglich „A black wound“ ist komplett als Ballade aufgezogen und lässt somit jeglichen Druck & Kopfschüttelfaktor vermissen – trotzdem hörenswert. Nicht nur aufgrund des siebten Stückes kann das Album kein durchgängig hohes Niveau bieten, aber die Volubilität der Songs hält sich in Grenzen – die positiven Aspekte überragen die wenigen Schwächen bei weitem. Wer sich nicht daran stört, dass die Songs allesamt aus den Neunzigern stammen, und wer von diesem Stil genauso angetan ist wie ich, der muss unbedingt in die Scheibe reinhören ! Als besonders empfehlenswert würde ich „Deep within this flower of sin“, „Sanctuary of the sleeping“ und „Voices from the dark site“ bezeichnen – auf der schwächeren Seite steht hingegen der Titeltrack.

01.05.2001
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