Hypocrisy - End Of Disclosure

Review

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Obwohl Peter Tägtgren und seine Mitstreiter ihre Fans bereits nach ihrem letztes Album “A Taste Of Extreme Divinity” ganze vier Jahre lechzen ließen, haben sich die Herren für “End Of Disclosure” erneut mächtig Zeit gelassen. Und auch wenn die spannende DVD-Box “Hell Over Sofia” zeitweise über diese Wartezeit hinweghalf und -tröstete, so wurde es für HYPOCRISY doch schlussendlich Zeit, ihre Jünger mit neuem Material zu beglücken.

Ob sich die Wartezeit gelohnt hat? Das kommt ganz auf die Erwartungen an, die man an “End Of Disclosure” gestellt hat. Wer von Überraschungen, Innovation, ja vielleicht endlich doch noch der Revolution des melodischen Death Metals geträumt hat, dürfte herb und bitter enttäuscht worden sein. Wer jedoch realistisch und vernünftig damit gerechnet hat, womit zu rechnen war – einem in jeder Hinsicht typischen HYPOCRISY-Album selbstverständlich –, der wird selbstredend bekommen, was er sich erhoffte. Jede Note auf “End Of Disclosure” schreit aus vollem Halse HYPOCRISY, kein Riff lässt auch nur eine Sekunde daran zweifeln, mit wem man es hier zu tun hat. Garant für Qualität ist dies schon per se, doch wem die zweifelsohne sehr guten “Virus” und “A Taste Of Extreme Divinity” für HYPOCRISY-Verhältnisse beinahe schon zu experimentell und technisch waren, dem wird an diesem Werk außerdem sehr gefallen, dass sich die Schweden einige Schritte zurück in Richtung von Alben wie beispielsweise “The Arrival” bewegt haben und wieder deutlich mehr Wert auf Melodie und Eingängigkeit legen.

Das macht schon der Opener und Titeltrack nur all zu deutlich, der mit einer finsteren und geheimnisvollen Atmosphäre sowie epischen Keyboard-Teppichen als Grundlage für getragen-erhabenes Riffing und einen fetten Refrain, der allerdings einige Durchläufe braucht, um wirklich zu zünden, punktet. Die folgenden “Tales Of Thy Spineless” und “The Eye” erinnern dann so richtig an die großartigen alten Zeiten der Schweden, bevor es im Anschluss mit “End Of Disclosure” ein wenig abwärts geht. “44 Double Zero” packt mit seinen schnellen, mitreißenden Rhythmen und mit “When Death Calls” erwartet den Hörer auch noch ein richtig anständiger Nackenbrecher. Im Übrigen hängt das Album aber etwas durch, driftet hin und wieder sogar in die Durchschnittlichkeit ab (z.B. “Hell Is Where I Stay”, “Soldier Of Fortune”).

Dies schmälert den Hörgenuss des Albums als Ganzes natürlich und verwehrt ihm eine Topbewertung, aber nichtsdestotrotz hält “End Of Disclosure” zahlreiche sehr starke Passagen parat, die die schwächeren deutlich überwiegen und dafür sorgen, dass man an diesem Werk zweifelsohne seine Freude haben wird – wenn auch keine überschwängliche.

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17.04.2013

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5 Kommentare zu Hypocrisy - End Of Disclosure

  1. Matthias sagt:

    Irgendwie nehmen Hypocrisy seit mindestens 15 Jahren immer wieder dasselbe langweilige Album auf. Keine Ahnung warum die Truppe so einen enormen Status bei den Fans hat. Ich könnt jedenfalls regelmäßig einpennen, wenn ich die Mucke hör. Tägtgren sollte lieber produzieren anstatt seine endlos abgekauten Riffs und Käsemelodien immer und immer und immer und immer wieder durchzunudeln. Mir reichts.

    5/10
  2. mak sagt:

    ich kann die ansicht von sickman, dass hypocrisy immer wieder das gleiche Album raushauen, wirklich absolut nachvollziehen. ABER sie tun das auf hohem Niveau und schreiben einfach auf jedem Album 4 oder 5 hits. und live sind sie sowieso einfach gut. deswegen auch der kultstatus. normalerweiser stehe ich ja gar nicht auf Popmusik im metalgewand(und davon gibt es viel zu viel…extrembeispiel endstille) aber hypocrisy sind da ne ausnahme 8/10 punkten

  3. Pascal sagt:

    Hab’s mir blind gekauft, und war anfangs richtig enttäuscht, war mir aber im Klaren darüber, dass das noch wird. „A Taste Of Extreme Divinity“ hat ebenfalls „Ewigkeiten“ gebraucht um letztlich dann doch vollends zünden zu können, das macht Hypocrisy zumindest für mich nach wie vor spannend. Und ich finde zudem nicht, dass „End Of Disclosure“ wie sein Vorgänger klingt, sondern sich eher an älteren Glanztaten orientiert, ohne sie abzukupfern. Vielleicht täte den Burschen aber auch mal wieder ein zweiter Gitarrist gut. Der „Virus“ hat’s seinerzeit nicht geschadet.

    8/10
  4. Andreas sagt:

    Starke Scheibe, wenn auch nicht besonders innovativ oder experimentierfreudig. Dafür gehen die Songs gut rein, finde das Album ist fast durchgehend auf recht hohem Niveau.

    8/10
  5. Buno sagt:

    7/10 geht voll in Ordnung. Das Album ist nicht innovativ, aber auch nicht schlecht. Typisch Hypocrisy eben.

    Dem Review muss ich allerdings widersprechen, Hell Is Where I Stay und Soldier Of Fortune ist zwei der stärksten Songs auf dem Album. 44 Double Zero hingegen empfinde ich als die schlechteste Nummer.