Innerhalb von zwei Jahren etablierten sich die Tschechen HYPNOS um Ex-KRABATHOR Bandleader Bruno mit zwei Klasse-Alben in der Death Metal-Szene. Drei lange Jahre war es nun still um das fleißige Trio. Nun will man mit dem neuen Album „Rabble Manifesto“ wieder ins Geschehen eingreifen. HYPNOS, äh Verzeihung, HYPNÖS setzen da an, wo sie anno 2001 mit „The Revenge Ride“ aufgehört haben: kompromissloser, leicht nachvollziehbarer und eigenständiger Death Metal. Dennoch ist „Rabble Manifesto“ keine bloße Kopie der letzten beiden Alben; Bruno& Co legen wie gewohnt viel Wert auf Eigenständigkeit und Abwechslungsreichtum. Mit dem Opener „Drowned In Burial Mud“ steigen HYPNÖS mit einem eher untypischen, aber nicht minder effektiven Midtempostampfer ein. Der Folgetrack „Cleansing Extrema“ zeigt die Tschechen von ihrer bekannten und besten Seite: neben den Knüppel-Parts sorgen gelungene Tempovariationen für eine leichte Thrash-Schlagseite, wie gehabt sauber produziert von Harris Johns (u.a. SODOM) in den Spiderhouse-Studios.
Die schon angesprochene Eigenständigkeit ist meiner Meinung nach der größte Trumpf der Tschechen. Nicht besonders originell, aber geschickt platziert sind die Sprachsamples von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Mehr stechen da die melodischen Gitarrensoli hervor, zum Teil eingespielt von Gastmusikern und Ex-Mitstreitern aus alten Tagen. Neues Terrain betreten HYPNÖS mit dem in zwei Songs verwendeten Clean-Gesang von Gastsänger Ladislav Svanyga. Anfangs irritierte mich der Gesang sehr, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit kann dieser aber als durchaus gelungen bezeichnet werden. Eine ungewöhnliche, fast schon hypnötische Wirkung hat das Cover der Tschechen-Legende TORR. Mit einem sich langsam einfräsenden Riff, dezent eingesetzten Keyboards und ruhigem, gesprochenen Text zieht einem der Song in seinen Bann. Bemerkenswert sind auch die nachdenklichen und kritischen Texte Brunos, zu denen er im Booklet auch immer eine Erläuterung seiner Gedankengänge parat hat.
„Rabble Manifesto“ ist zwar kein Manifest der akkustischen Verwüstung, aber ein ehrliches, eigenständiges und vor allem gutes Death Metal Album, das Lust auf die schweißtreibenden Auftritte der Tschechen macht. Get hypnötized!
Ich finds etwas schlechter wie den Vorgänger. Dennoch guter Death Metal!