Was ist 2012 musikalisch bis jetzt für ein Jahr? Wenn ich mich nicht vertue, habe ich in den ersten zweieinhalb Monaten bereits drei Mal die „Neun“ gezückt – und nun sieht es so aus, als müsste ich den sehr seltenen Schritt wagen und die „Ze- DER RUHM GEBÜHRT DEM HYPNO5E-ALBUM!
Die vier Franzosen von HYPNO5E legen mit „Acid Mist Tomorrow“ einen Zweitling vor, der es in sich hat. Eine erschöpfende stilistische Einschätzung kann mir an dieser Stelle gar nicht gelingen, zu mannigfaltig sind die Einflüsse, die sich in den neun Stücken offenba- DER RUHM GEBÜHRT DEM HYPNO5E-ALBUM!
Ich versuche es trotzdem: Man nehme den entspannten, jazzigen Ansatz neuerer CYNIC, die Gitarrenarbeit GOJIRAs und THE OCEANs (obwohl ich zwischendurch immer wieder an die genialen MADDER MORTEM erinnert werde), variable Vocals zwischen Klargesang und Crustgeschrei und hat damit zumindest eine ungefähre Orientierung. Dazu kommt eine meisterhafte Dynamik, die den Hörer zart in die Tiefen des sauren Nebels von Morgen lockt, um ihm ein tonnenschweres Riff auf den Schädel zu donnern und den nun Wehrlosen zu verschl- DER RUHM GEBÜHRT DEM HYPNO5E-ALBUM!
Zu dieser musikalischen Grundausrichtung HYPNO5Es kommen zahlreiche Elemente aus Postrock/-metal/-core, treffsicherer Ambient, Klassik (die Geigen in „Story Of The Eye“ – wunderbar!), atmosphärische Filmsamples (von denen ich mangels Französisch-Kenntnissen so gut wie nichts verstehe, aber das ändert nichts an der Wirkung), Sludge und und und… Aus all diesen Dingen formt der Vierer aus Montpellier einen Bastard, der mich von der ersten Sekunde in seinen Bann gezo- DER RUHM GEBÜHRT DEM HYPNO5E-ALBUM!
„Acid Mist Tomorrow“ trägt dabei eine emotionale Dimension mit sich, die nur wenige Veröffentlichungen aufspannen können. Schwermütig, trostlos, geradezu verzweifelt klingen die knapp 52 Minuten – und das zu jeder Zeit absolut authentisch, konsequent und Gänsehaut verursachend. Selbst die Ukulele(!!!) im abschließenden „Brume Unique Obscurité“ fügt sich stimmig ins Gesamtbild ein – und das muss man erstmal schaffen! Vergesst den dicke Hawaiianer und „Somewhere Over The R- DER RUHM GEBÜHRT DEM HYPNO5E-ALBUM!
Zusammenfassend ist „Acid Mist Tomorrow“ schon jetzt ein absolutes Highlight des noch jungen Jahres: Ich habe nicht die winzigste Kleinigkeit auszusetzen – Klang, Arrangements, Songwriting, Atmosphäre, es stimmt einfach a- DER RUHM GEBÜHRT DEM HYPNO5E-ALBUM!
PS: Kollege Erik machte vor einiger Zeit in diesen News auf den Gratis-Sampler „The Euphony Fusion V“ aufmerksam, auf dem sich auch der Titeltrack des Albums befindet.
Hmm, schade. Hörte sich ja im Review gut an, aber ist irgendwie so gar nicht meins.
Klingt für mich eher nach Hardcore. Der Gesang nervt mich und die eingespielten Sprachsamples sind auf Dauer auch nervig.
WOW! Erinnert mich teilweise an Ephel Duath (Pain Necessary to Know) und manches von späten System of a Down (ohne die Albernheiten).
Super Scheibe!
Ich bin immer sehr skeptisch wenn hier etwas die höchstwertung bekommt. Natürlich wird es dann direkt geprüft und ich höre selbst rein,vorallem wenn man von dem jeweiligen Interpreten bisher noch garnichts gehört hat. Und ich muss sagen das Album hat mich in all seinen Facetten direkt gepackt. Dennoch fehlt das letzte kleine Fitzelchen wodurch ich dem Album 10/10 geben könnte.
Ich finde das Ding beileibe nicht so grandios. Habe es für ein anderes Magazin auch aufgrund meines hohen Interesses bekommen, aber auf Albumlänge enttäuscht das dann doch schon ein wenig. Sicherlich ist die Mischung klasse, aber gerade im stimmlichen Bereich höre ich da doch Defizite.
So, nach ein paar Durchgängen bin ich bei 7,5/10 angelangt. Schon sehr anders und eigentlich richtig gut, aber ich glaube, manchmal verzetteln sich die Jungs zu oft in den Ideen, in die sie sich verliebt haben – und wenn es in die extremeren Auswüchse übergeht, ist die Ähnlichkeit zu den offensichtlichen Inspiratoren oftmals zu deutlich. Wenn man sich mit der experimentelleren Metalkunst intensiver auseinandersetzt, sind HYPNO5E alles, nur nicht revolutionär.
Ich stoße mich mal aus reiner Freude an deinem Kommentar: Ich habe die Höchstpunktzahl (die ich auch weiterhin – nach wochenlangem beinahe täglichen Konsum – geben würde) nicht deshalb gezückt, weil HYPNO5E „revolutionär“ wären (obwohl sie meiner Meinung nach in ihrem Ansatz durchaus einzigartig sind!), sondern weil mich das Album von der ersten Sekunde packt und bis zum letzten gehauchten „Obscurité“ nicht mehr loslässt – das ist es, was „Acid Mist Tomorrow“ meiner Meinung den Schubs von einem sehr guten Album zu einem geradezu unglaublichen Album macht.
Nur selten ist ein Album die zehn Punkte wert, aber dieses definitiv! Wahnsinnig atmosphärisches, intensives Album. An die Vocals musste ich mich auch erst gewöhnen, aber inzwischen läuft die Scheibe seit Wochen rauf und runter. Nach einem kompletten Durchlauf fühlt man sich wie bereinigt.
Unglaublich bitter, dass ich sie als Vorband von Gojira verpasst habe.