Hyperborean - Spirit Of Warfare

Review

Sechs Jahre sind seit der Veröffentlichung des Demo „Prey“ vergangen. Sechs Jahre, in denen man hierzulande nichts von dem schwedischen Trio HYPERBOREAN gehört hat. Nun debütieren die sie mit ihrem Vollzeitalbum „Spirit of Warfare“ bei Abyss Records.

Will man streng sein, so spielt die Band keinen  Black Metal. Sicherlich – bei den brachialen Passagen erkennt man hier und da ein DARK FUNERAL Zitat und bei den Keyboard untermalten Mid-Tempo Parts entstehen Parallelen zu den ganz alten DIMMU BORGIR. Die Abwechslung bei den Vocals und das experimentierfreudige Songwrighting driften den Stil jedoch sehr oft von den Genre-Vorgaben ab. Auch  die Lyrics beschäftigen sich lieber mit antiker Mythologie, als mit der Anbetung des Gehörnten. Szene Puristen hören also spätestens hier auf weiter zu lesen.

Dem Rest sei gesagt, dass das vorliegende Werk durchaus einige Durchläufe wert ist. So entfalten sich die rauen Melodien nach und nach und fügen sich zu einem ganzen zusammen. Und dieses Ganze ist eine spannende Mischung aus schwarz-metallischer Düsternis, avantgardistischem Strukturen, einer Prise Death Metal Brachialität und dem jederzeit spürbaren Willen nicht auf ausgetretenen Pfaden entlang spielen zu wollen. Angenehm ist auch die Einheitlichkeit des Albums. Trotz dem Hocken zwischen den oft bemühten Stühlen, kreiert die Band eine Identität, die sich konsequent durch das Werk zieht. Die rasanten Stücke wie der Opener „Channeling The Spirit Of Warfare“ mit seinem Ohrwurm Refrain (sofern der Begriff bei dieser Musik zulässig ist) reihen sich nahtlos an die fast zehn Minuten lange Achtebahnfahrt „The Last Stand Of Leonidas And The Battle Of Thermopylae“, bei dem die Stimmung gleich mehrmals umschlägt. Großartiger Spannungsbogen.

Leider ist die zweite Hälfte des Albums nicht ganz so stark wie der Beginn. Nach einer halben Stunde Spielzeit ist es schwer noch konzentriert bei der Sache zu bleiben. Auch das Fehlen einer Rhythmusgitarre nimmt den Songs unnötig Druck und Tiefe. Zwar gelingt es dieses Manko durch einen sehr guten Einsatz von Keyboards teilweise auszugleichen, doch hätte man hier mit einem zweiten Sechssaiter mehr heraus holen können.

Sehr ordentliche sechs Punkte mit Tendenz nach oben. Man bleibt gespannt auf das Weitere Schaffen der Schweden.

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04.05.2011

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